In einer neuen Testanlage wird ein Verfahren erprobt, bei dem klimaschädliches CO2 für die Herstellung von Methan oder Methanol verwendet wird.
Am Standort Niederaußern wird die neue Testanlage aufgebaut. Foto: RWE
Im RWE-Innovationszentrum Kohle am Kraftwerk Niederaußem wird eine neue Testanlage für das „Power-to-Gas“-Verfahren aufgebaut, bei dem überschüssiger Strom per Elektrolyseverfahren in Wasserstoff gespeichert wird. Die Energie lässt sich bei Bedarf später wieder verstromen.

In einem ergänzenden Vorhaben wird der Wasserstoff aus der Elektrolyse mit der Verwertung von CO2 verbunden. Das Gas stammt aus der CO2-Wäsche des Braunkohlekraftwerks Niederaußem. In Verbindung mit Wasserstoff wird aus dem Abfallprodukt CO2 des Kraftwerks ein chemischer Grundstoff - in einem Katalysator-Teststand entsteht Methanol.  „Die Infrastruktur zur Weiterverarbeitung von Methanol besteht. Es gibt einen großen Weltmarkt für diesen chemischen Grundstoff“, sagt Dr. Dietmar Keller, Leiter innovative Anlagentechnik bei RWE Power. Das Verfahren der Weiterverarbeitung von CO2 bietet eine Alternative zur umstrittenen geologischen CO2-Speicherung.

Daneben wird in der Testanlage aus Wasserstoff und CO2 auch Methan hergestellt. Methan ist ein Hauptbestandteil von Erdgas. Daher kann es im bestehenden Erdgasnetz gespeichert und bei Bedarf verstromt werden. Damit wird ein weiterer Schritt der „Power-to-Gas“-Prozesskette unter realen Bedingungen erprobt. Die Forscher testen, ob derzeit verfügbare Katalysatoren für die chemische Reaktion mit CO2 aus Kraftwerken geeignet sind.

Die Anlage soll Ende Januar 2013 ihren Betrieb aufnehmen. Im Teststand werden dann stündlich bis zu fünf Normkubikmeter Wasserstoff und bis zu einem Normkubikmeter CO2 eingesetzt. Der Versuchsbetrieb soll rund ein Jahr laufen. Dieses Vorhaben ergänzt das Forschungsprojekt zur Weiterentwicklung der Elektrolyse.

RWE Innovationszentrum Kohle  

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