60 Prozent der Hersteller und Zulieferer von Windenergieanlagen verfügen über kein professionelles Risikomanagement, um Gefahren aufzufangen.
Professionelles Risikomanagement könnte die Gefahren der Windenergieanlangehersteller abfangen
Hersteller und Zulieferer von Windenergieanlagen fehlt ein professionelles Risikomanagement, um Gefahren durch steigende Rohstoffpreise und Schwankungen in der Nachfrage der Lieferketten aufzufangen. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH). Der Leiter des Instituts, Professor Wolfgang Kersten,warnt: "Dies birgt zunehmende Gefahren, denn die Globalisierung der Lieferketten ist mit einer steigenden Komplexität in Planung und Abwicklung verbunden. Ein unternehmensübergreifendes Risikomanagement ist für Hersteller und Zulieferer der Windenergieanlagenbranche daher wichtiger denn je."

Neben den beiden Hauptrisiken, die Rohstoffpreiserhöhungen und Nachfrageschwankungen, sind aus Sicht der Befragten vor allem die politisch-ökonomischen Gefahren gestiegen. Dazu zählen beispielsweise Konsequenzen aus Änderungen bei staatlichen Fördermaßnahmen. Dagegen haben sich die Gefahren durch den Ausfall der Finanzierung von Windenergieanlagen gegenüber der Vorgängerstudie aus dem Jahr 2010 deutlich verringert. Hier tragen sowohl die Entspannung auf den Finanzmärkten als auch Instrumente des Risikomanagements bei, die in den zurückliegenden Jahren eingeführt wurden. Insbesondere Windanlagenherstellern und -zulieferern von Offshore-Anlagen bereitet zudem ein mögliches Bauteilversagen große Sorgen.

Die Studie zum deutschen Windenergiemarkt wurde von der Unternehmensberatung Putz & Partner zusammen mit dem Institut für Logistik und Unternehmensführung der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) durchgeführt. Befragt wurden 150 Unternehmen aus den Bereichen der On- und Offshore Windenergie mit durchschnittlich mehr als 100 Mitarbeitern. Sie repräsentieren einen Gesamtumsatz von rund fünf Milliarden Euro.


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