Am Rande der Tagung „Energie – 50 Jahre vorausgedacht“ des Österreichischen Verbandes für Elektrotechnik (OVE) befragte energie:bau den Vorstandsvorsitzenden der Verbund AG, Wolfgang Anzengruber.
energie:bau:
Sind Sie für die propagierte Energiewende? Also die Abkehr von fossilen Brennstoffen?
Anzengruber:
Die Notwendigkeit der Energiewende ist unbestritten. Jedoch müssen wir uns im Klaren darüber sein, dass ALLE Teilnehmer ihren Beitrag leisten müssen. Also Energie-Erzeuger genauso wie Netzbetreiber oder Verbraucher. Wir brauchen dafür die leistungsfähigen Stromnetze, daran führt kein Weg vorbei – auch bei noch so dezentraler Erzeugung. Aber bitte bedenken wir, dass der Strom nur 20 % des Energiekuchens ausmacht: Wir müssen für die Energiewende auch den Verkehr und die Nieder-Temperaturwärme unbedingt verringern, sonst schaffen wir es nicht.
energie-bau:
Was sollen die Verbraucher tun, bemühen sie sich zu wenig?
Anzengruber:
Sicher müssen wir alle noch mehr bei der Energie-Effizienz bewerkstelligen. Es sind einfach noch zu viele Geräte und Maschinen zu lange und zu unwirtschaftlich am Netz.
energie-bau:
Aber Sie leben ja vom Stromverkauf – oder haben Sie in Ihrem Vorstandsvertrag einen Bonus für „Energie-Effizienz“.
Anzengruber:
Wir betreiben immer effizientere Kraftwerke, dies müssen wir tagtäglich leisten. Dies ist in unserem ureigensten Interesse. Außerdem können wir uns vorstellen, dass die Erzeuger mittels Contracting-Modellen in der Zukunft geringer werdende Umsätze kompensieren können. Wir helfen bei der Einsparung und bekommen einen Teil des gesparten Geldes.
energie:bau
Welche strategischen Ziele verfolgt der Verbund im Blick auf die kommenden 50 Jahre?
Anzengruber:
Wir setzen auf Wasserkraft und Onshore-Wind.
energie:bau
Vielen Dank für das Gespräch!
„Wir brauchen Stromnetze für die Energiewende!“
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Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber glaubt im energie:bau-Gespräch, dass an neuen leistungsfähigen Stromnetzen kein Weg vorbei führt. Wenn die Energiewende gelingen soll.



