Viktor Wesselak, Ingenieur und Professor für Regenerative Energiesysteme ist überzeugt: Das von der Landesregierung ausgegebene Ziel von 45% Anteil Erneuerbarer Energien sei ohne zusätzlichen Aufwand möglich.
Windenergie im Aufwärtstrend. Bis 2020 könnte damit Thüringens gesamter Stromverbrauch gedeckt sein. Foto: Mark Glassner
Um die weitere Ausbreitung von Solarzellen auf den Dächern in Nordhausen macht sich Professor Viktor Wesselak keine Sorgen. Die Industrie dahinter nähere sich im Preisniveau immer mehr der „nicht erneuerbaren“ Konkurrenz – unabhängig von Förderungen im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Die Auswirkungen lassen sich sehen: allein vom Jahr 2000 bis zum Jahr 2009 stieg der Anteil Erneuerbarer Energien von 8,1% auf 24,4%. Speziell die Windenergie werde dabei in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle spielen

Für das 45%-Szenario wären bis 2020 Investitionen von 1,2 Milliarden Euro in Wind-, Solar-, Erdwärme- oder Biomasseanlagen nötig. Die jährlichen Kosten für Betrieb, Wartung und Unterhalt würden bei 174 Millionen Euro pro Jahr liegen. 2.500 Arbeitsplätze, so die Wissenschaftler der FH Nordhausen, könnten mit den neuen Energieträgern entstehen. Unabhängig vom Entschluss der Politik, den Ausbau regenerativer Energien intensiver zu fördern, zeichne sich bereits ein Trend ab: Stromnetze würden künftig immer mehr dazu verwendet, Strom zwischen den Regionen auszutauschen. Weniger gefragt werde in Zukunft die reine Verteilung vom Großkraftwerk zum Verbraucher sein. Außerdem: Würden alle Potenziale bei der Windkraft ausgenutzt, könnte Thüringen 2020 seinen gesamten Stromverbrauch mit Windenergie decken und dabei noch etwa 10% Strom exportieren.

Quelle: www.tlz.de

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