Eine Studie im Februar 2011 zeigte die optimistische Haltung österreichischer Investoren gegenüber Mittelosteuropa.
Nun hat sich das Geschäftsklima abgekühlt.
Mittelosteuropa: Geschäftsklima und -erwartungen sind im vierten Quartal wieder abgekühlt © ÖKB
Während Österreichs Unternehmen fleißig in Erneuerbare Energien investieren, zeigt der Reuters-Index eine markante Eintru?bung des Geschäftsklimas in Mittelosteuropa. Nachdem der Indikator bereits im Juli 2011 gesunken war, setzt sich im Oktober die Abwärtsbewegung laut Kontrollbank nun in verstärkter Form fort. Ausschlaggebend dafu?r sind in erster Linie die merklich weniger optimistischen Erwartungen der Direktinvestoren fu?r die ku?nftige Performance ihrer Beteiligungen. Daru?ber hinaus weisen die Angaben der Erhebungsteilnehmer auf einen erneuten konjunkturellen Abschwung in der Region hin. Dies bedeutet, dass die Negativmeldungen zur Konjunktur in Mittelosteuropa die optimistischen Stellungnahmen u?bersteigen. Ein dermaßen drastischer Absturz des Konjunktur-Indikators war erstmals im Oktober 2008, also beim Ausbruch der weltweiten Wirtschaftskrise, zu beobachten. Die Direktinvestoren scheinen somit von einem Ru?ckschlag im Erholungsprozess der zum Teil schwer krisengeschu?ttelten Staaten Mittelosteuropas auszugehen. Zumindest eine Verdoppelung der Investitionen in Zentral- und Osteuropa waren laut Februar-Studie von TPA Horwarth bis 2020 zu erwarten.  Am beliebtesten waren zu Jahresbeginn Rumänien und Bulgarien; Windenergie stand weit vor Photovoltaik, Wasserkraft und Biomasse.

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In welche Länder möchten die Unternehmen künftig investieren? Rumänien steht an erster Stelle.

Die Einschätzungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den kommenden sechs Monaten haben die Direktinvestoren hingegen deutlich zuru?ckgeschraubt. Konkret sinkt der Indikator der Geschäftserwartungen im Oktober um 25 Prozentpunkte auf +6. Auffallend ist in diesem Zusammenhang, dass die Geschäftserwartungen per Saldo erstmals seit April 2009 wieder schlechter beurteilt werden als die derzeitige Geschäftslage. Dementsprechend bricht der Geschäftsklima-Indikator im Oktober um 13 Prozentpunkte ein und liegt mit einem aktuellen Wert von +17 klar unter seinem langfristigen Durchschnitt (2007-2011) von +28.

Insgesamt deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass auf die Erholungsphase nach der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 erneut schwierigere Zeiten fu?r Mittelosteuropa folgen werden. Der Ausbau wird daher vor allem in jenen Ländern stattfinden, in denen die Unternehmen bereits tätig sind. Das sind vor allem die EU-Länder Rumänien und Bulgarien sowie Tschechien, die Slowakei und Ungarn. Sie gelten als interessante Energiemärkte, als politisch und rechtlich stabil, bieten attraktive Einspeisetarife und verfügen über ein großes Potenzial an natürlichen Ressourcen wie Wind oder Sonne. Wie die TPA Horwath-Studie außerdem zeigt, werden rechtliche Mindeststandards von vielen Unternehmen als Voraussetzung fu?r einen Projekteinstieg betrachtet.


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In welche Eneuerbaren Energien wird investiert? Windenergie ganz klar vorne.

Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen (71%) investierten Februar 2011 in Windenergie. Sie ist damit klarer Favorit vor Photovoltaik (41%), Wasserkraft und Biomasse (beide 35%). Besonders beliebt ist die Windenergie bei Projektentwicklungsfirmen. Am stärksten investieren Energieversorgungsunternehmen (74%) im CEE-Raum, gefolgt von Investment und
Kapitalanlagegesellschaften (41%) sowie Projektentwicklungsfirmen (39%), so die Werte Beginn des Jahres.

Quelle: Presseaussendung TPA Horwath, Presseaussendung Österreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB)

 

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