Herausforderungen durch den Klimawandel dominieren die Umfrage „Zukunft Bauen 2021“.

Lüftungen von oben
Worum sich alles dreht: Die Hitze wird zu einem Hauptthema des Baugeschehens. Foto: pexels.com

„Zukünftige Herausforderungen für die Baubranche“ sind ein zentrales Thema der Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ des Unternehmensberaters Siegfried Wirth. Die Themen sind seit 2011 von 16 auf 40 angewachsen, an den Prioritäten hat sich wenig geändert. Die größte Herausforderung ist mit Note 1,32 zum siebten Mal in Folge „Vermeidung sommerlicher Überhitzung“. 75 Prozent der Befragten finden das Thema „sehr wichtig“ (Note 1), weitere 20 Prozent „wichtig“ (Note 2). Nur für 3 der 211 Teilnehmer_innen ist es „unwichtig“ (Note 5).

Vermeidung der sommerlichen Hitze
Die Reihung bleibt von Jahr zu Jahr weitgehend gleich, die Noten hingegen steigen tendenziell – wie etwa bei der „Vermeidung sommerlicher Überhitzung“: 2011 lag sie mit Note 1,64 an der Spitze, in der Folge bis 2014 auf Rang 2 oder 3, und ab 2015 durchgehend auf Rang 1, heuer mit der signifikant besseren Note 1,32. Die Hitzewelle macht keinen Unterschied: bis zum 15. Juni war die Note 1,35, danach 1,28, der Zuwachs ist nicht signifikant.

Expertenbefragung 2021

Diese Themen beherrschen das Baugeschehen zunehmend, so die Meinung der Bauexperten. Grafik: Sigfried Wirth

Klimawandel beschäftigt die Baubranche
Von den weiteren Themen mit Klimarelevanz finden sich heuer noch vier unter den 10 wichtigsten: ‚Nutzung erneuerbarer Energie’ mit Note 1,49 auf Rang 2, ‚CO2-Ausstoß’ mit Note 1,56 auf Rang 4, ‚Energieausweis’ mit Note 1,68 auf Rang 8, und ‚Folgen des Klimawandels’ mit Note 1,74 auf Rang 9. Erneuerbare und Energieausweis waren seit 2011 immer sehr wichtig, CO2 und Klimawandel hingegen verzeichnen steigende Tendenzen – CO2 startete 2011 mit Note 1,97 auf Rang 8, ‚Folgen des Klimawandels’ 2015 mit Note 2,30 auf dem fünftletzten Rang: Beide sind seither signifikant wichtiger geworden.

Fachräftemangel erstmals unter den Top 3
Ziemlich neu und seit der Aufnahme 2019 in den Top 10 ist der Fachkräftemangel – ‚Neue Fachkräfte mit guter Ausbildung’ belegen heuer mit Note 1,53 erstmals Rang 3, ‚Weiterbildung vorhandener Fachkräfte’ mit Note 1,59 wie zuletzt Rang 5. Dieser Notenunterschied ist statistisch nicht relevant, die beiden Aspekte sind gleich wichtig.

„Leistbarkeit“ und „Sanierung“
Drei völlig verschiedene Aspekte vervollständigen das erste Viertel der Ränge. ‚Leistbarkeit’, seit 2016 immer vorne dabei, folgt mit Note 1,60 auf Rang 6. Das heurige Schwerpunktthema liegt seit 2011 immer im Spitzenfeld, heuer belegt ‚Umfassende Sanierungen von Gebäuden’ mit Note 1,64 Rang 7. ‚Innenraumluftqualität’ findet sich mit Note 1,75 auf Rang 10.

Die Expertenbefragung „Zukunft Bauen“ begleitet seit 2011 die Einführung der EU Gebäuderichtlinie [EPBD:2010] und nun auch deren Neufassung [EPBD:2018]. Dazu wurde 2010 die Website www.expertenbefragung.com als produkt- und firmenneutrale Plattform eingerichtet, die auch für Online-Befragungen zu anderen Themen oder aus anderen Branchen genutzt werden kann.

Die Vielfalt der Gebäudekonzepte war Ausgangspunkt der „Zukunft Bauen“. Wiederkehrende Fragen behandeln daher Bekanntheit und Marktaussichten von Gebäudekonzepten sowie das zweite Dauerthema „Zukünftige Herausforderungen für die Baubranche“. Der größere Teil der Fragen ist jährlich wechselnden Schwerpunktthemen gewidmet.

Über die Umfrage „Zukunft Bauen“
„Zukunft Bauen“ wurde vom Unternehmensberater Siegfried Wirth als Dienstleistung für die Baubranche konzipiert. Interessensvertretungen, Verbände und andere Organisationen unterstützen das Projekt durch Einladung ihrer Mitglieder und Partner. Die Festlegung der jährlichen Hauptthemen erfolgt jeweils in Abstimmung mit Co-Auftraggebern wie klimaaktiv-Programmen, Bundesinnung Bau, Fachverband Steine & Keramik, MA 20, BMASK oder BMK. Spezielle Auswertungen können nicht nur von Co-Auftraggebern, sondern auch von Dritten beauftragt werden, die den allgemeinen Bericht erwerben und mehr Details erfahren wollen.

www.expertenbefragung.com

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