Wieder ein schwächliches Jahr für Österreichs Photovoltaik: Nur rund 175 Megawatt kamen 2017 dazu, so wenig wie vor fünf Jahren. Die Schweiz und Belgien installierten deutlich mehr.
Serie: PV in Österreich
Ein Blick auf die Situation der Photovoltaik in Österreich.

Der Zubau von PV-Anlagen lag 2017 bei 175 MWp. Im Jahr 2013 waren es 263 MWp. Foto: Starmühler
Noch ist es nicht amtlich, aber die Spatzen pfeifen es schon von den (leider nicht PV-)Dächern: Österreich hat wieder nur wenig Photovoltaik zugebaut, es sind diesmal 175 Megawatt peak (MWp), also theoretische Maximalleistung, neu verbaut wurden. Dies wird in nächster Zeit auch noch detailliert vom Verkehrsministerium (bmvit) bekanntgegeben werden.
Mit 175 MW neu sind wir in Österreich zwar minimal über dem Vorjahreszubau von 155 MWp, aber im Grunde wieder auf den Wert von vor fünf Jahren zurückgefallen.
Schön war die Zeit, als es 263 MWp waren (2013).
"Generell ist das Niveau weiterhin sehr bescheiden, für die Erreichung der Klimaziele (u.a. 100 % Strom aus EE bis 2030) wäre eine jährliche Installation von etwa 600 MW erforderlich", sagt Hubert Fechner, Program Director an der University of Applied Sciences Technikum Wien (siehe PV Roadmap 2016).

Türkei überholt alle EU-Staaten
Es geht auch anders: Länder wie die Schweiz oder Belgien 2017 haben deutlich mehr installiert – 260 MW (CH) bzw. 271 MW (B).
Hubert Fechner: „Interessant vielleicht auch, dass Ungarn „erwacht“ – nach nahezu keinem Markt bis vor wenigen Jahren wurden 2017 doch immerhin 136 MW installiert."
Bemerkenswert sei auch, dass die Türkei erstmals mit 2.600 MW alle EU-Mitgliedsländer deutlich übertroffen hat.
Global ist ein Vergleich interessant: China hat mit etwa 53 GW Installationen 2017 in jeder Woche etwa dieselbe Kapazität installiert, die in Österreich seit 1987 – also von Beginn der PV Entwicklung in Summe installiert wurde – 1 GW. (hst)

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