Ziel ist es, offene Fragen zur dualen Nutzung von Flächen für Landwirtschaft und Solarstromerzeugung zu beantworten. Mit der Entwicklung und dem Bau von maßgeschneiderten Pilotanlagen an neun unterschiedlichen Standorten mit verschiedenen Obst- und Beeren-Kulturen werden bis Ende 2024 die Machbarkeit verschiedener Anwendungsbereiche und Technologien untersucht. Erste Zwischenergebnisse zeigen: nicht nur die unter den Anlagen gebauten Kulturen proftieren von der teilweisen Verschattung, sondern auch die PV-Module produzieren dank der Kühlung durch die Pflanzen mehr Strom als angenommen.
Bei der ersten Forschungs-Agri-PV-Anlage über Apfelbäumen am Bodensee wurden bereits zwei Jahre lang Messungen durchgeführt: Auf der Fläche unter der Anlage konnten 70 Prozent Pflanzenschutzmittel eingespart werden, der Bewässerungsbedarf reduzierte sich um 50 Prozent. Die Agri-PV-Anlage produziert über 20 Prozent mehr Strom, als auf Basis von Simulationen erwartet wurde. Die genauen Gründe hierfür werden aktuell untersucht, das Forschungsteam vermutet, dass eine Kombination aus Verdunstungskühlung und Hinterlüftung den wichtigsten Beitrag für die erhöhten Stromerträge leistet. (cst)