Die Produktpiraterie hat den Photovoltaik-Markt erreicht. Zollbeamte im deutschen Donauwörth stießen erneut auf gefälschte Photovoltaik-Module – Handelswert: rund 370.000 Euro.


Wie die Ermittlungen der Behörde ergaben, wurden die Module offenbar in China gefertigt. Per Frachtschiff gelangten sie in einen Seehafen der Europäischen Union und wurden dann auf einem slowenischen Lastwagen nach Donauwörth gebracht.

Bei der Kontrolle der Warensendung stellten die Beamten fest, dass „Erkennungsmerkmale des Originalherstellers fehlten oder nur in abgewandelter Form vorhanden waren“, so Martin Neumann, Pressesprecher des Hauptzollamts Augsburg. Der Zoll beschlagnahmte daraufhin die komplette Ladung. Die Hunderte von Modulen wogen insgesamt rund zwölf Tonnen.

Es handle sich heuer bereits um den zweiten Fall dieser Art in Südbayern. In Ingolstadt stellte der Zoll 800 Module im Wert von 270.000 Euro sicher, die für einen Solarpark bestimmt waren. Die gefälschten Produkte sind mindestens um die Hälfte günstiger als die Originale. Inwieweit sie den technischen Anforderungen genügen und entsprechende Sicherheitsauflagen erfüllen ist jedoch völlig offen.   

Die nachgebauten Module werden jetzt vernichtet. Der Vorfall zeigt aber erneut, dass mittlerweile auch technologisch sehr aufwändige Produkte in den Fokus von Fälschern geraten. Diese Art von Piraterie sei für seine Behörde „eine ganz neue Erfahrung“, meint auch der deutsche Zollsprecher. Aussagen über die Dunkelziffer bei der Aufklärung dieser Art von Waren machte er nicht.

Qeulle: Augsburger Allgemeine

Foto: Bundesfinanzdirektion Südost

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