Eine PV-Anlage mit Speicher und Energiemanagementsystem auf einem Gründerzeithaus nutzt das Energieerzeugungspotential der Wiener Dächer.

64 % der Wiener Dächer sind für eine solarenergetische Nutzung geeignet - das entspricht einem theoretischen Photovoltaikpotenzial von 5.400 GWh bei einer nutzbaren Fläche von ca. 34 km². Foto: e.t.u.

Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 9,9 kWp wurden auf dem Dach des Gebäudes in der Schönbrunner Straße installiert: Die 33 Paneele mussten mithilfe eines Kranwagens auf eine eigens hergestelle Ladefläche am Dach gehievt werden. Parallel dazu wurde ein Kamin für die AC-Leitung von dem am Dachboden befindlichen Wechselrichter hinunter in den zweiten der fünf Stockwerke verlegt. Die Stromproduktion aus der PV-Anlage wird von der dort ansässigen Hausverwaltung und Kanzlei genutzt, Überschüsse stehen für die Stromspeicherung und Elektroautoanbindung zur Verfügung.

Im Büro der Immobilienverwaltung wurde ein Stromspeicher mit 14 kWh Speichertiefe installiert, der tagsüber aufgeladen wird und die gesamte Kanzlei-Infrastruktur bis zum nächsten Morgen weiter mit Strom versorgen kann. Das vernetzte Energiemanagementsystem kann einerseits Verbraucher priorisieren, also beispielsweise die Reihenfolge von Büro, Ganglicht, E-Ladestelle, Batterieladung festlegen, andererseits ein Monitoring von Erzeugung, Verbrauch, historischen Werten und Verbraucherübersicht durchführen.

„Eine Wirtschaftlichkeit des Projektes steht und fällt damit, dass wir möglichst viel vom produzierten Solarstrom sinnvoll selbst verwenden können und derzeit erreichen wir einen Selbstversorgungsgrad von 94 %“, so Auftraggeber Kurt Denk. „Aber es geht nicht nur darum – ich wünsche mir, dass wir mit diesem intelligenten Photovoltaiksystem auch ein Referenzprojekt schaffen, um Andere zu motivieren, das große Solarpotenzial in Wien ebenfalls zu nutzen.“ (cst)

Introc Gmbh 

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