Ob es um Sonnenwärme auf Hausdächern geht oder um die Abwärme von Kraftwerken, Fabrikanlagen oder Rechenzentren: das Material Bipolymer wandelt sie preisgünstig in Strom um. Das fand nun der Wirtschaftschemiker Martin Huber heraus und gründete mit dem Unternehmer Artur Steffen das Start-Up poligy, um seine Technologie auf den Markt zu bringen. Ziel der beiden ist es, grüne Energie deutlich günstiger zu machen.
Günstig grüner Strom aus Abwärme
Die von Huber erfundenen Bipolymere sind zweilagige Kunststoffstreifen, die bei Wärmekraftmaschinen und Solarmodulen ein Rad oder Band bilden. Durch Temperatureinflüsse verformen sich die Kunststoffstreifen, das Rad bzw. Band kommt in Schwung und erzeugt mittels eines Generators Strom. „Bisher gibt es keine so preisgünstige Technologie, die bei Temperaturen von 50° Celsius bis 200° Celsius aus Abwärme grünen Strom produzieren kann. Zudem lassen sich die Wärmekraftmaschinen und die Bipolymere in großen Mengen und preiswert herstellen“, sagt Huber. Beispielsweise würden kaum Kosten bei der Produktion der Bipolymere entstehen, da die Produktionsanlagen zum einen bereits bestünden und zum anderen kaum Energie zur Produktion aufgewandt werden müsse.
Vorteile gegenüber Photovoltaik
Auch das Recycling soll günstiger sein als jenes von Solarzellen: „Die Bipolymer-Systeme enthalten im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen beispielsweise keine Spuren giftiger Schwermetalle.“ Ein weiterer Vorteil gegenüber Photovoltaik-Anlagen sei laut Huber, dass die Bipolymer-Module Strom, Warmwasser sowie Wärme in Einem produzieren und die produzierte Energie speichern könnten. Daran wird aber noch geforscht.
Die Finanzierung des Start-Ups läuft über digitale Wertpapiere auf Basis der Blockchain-Technologie. In diese können Investoren und Partner aus der Industrie investieren. (sis)