Bis 2030 könnten wir 26 % unseres Strombedarfs aus Windenergie beziehen. Und die Innovationen im Bereich Windkraft stehen schon vor der Tür.
Windräder können bis 2030 über ein Viertel unseres Strombedarf decken. Mehr als erwartet. Foto: Starmühler
Österreich könnte bis 2030 mehr Energie aus Windkraft beziehen als Analysten bisher erwartet haben. Laut dem Verein IG Windkraft sollen wir in zwölf Jahren insgesamt 26 % unseres Strombedarfs mit Windkraft abdecken können.

„Mit 2.100 Windrädern und einer jährlichen Strommenge von rund 22,5 Mrd. kWh ist das Windkraftpotential bis 2030 sehr groß“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Diese Steigerung ist aber nur möglich, wenn Österreich eine ambitionierte Klima- und Energiestrategie umsetzt. Inklusive einem neuen Ökostromgesetz.

Mehr als erwartet
Mit diesen 22,5 Mrd. kWh hat die IG Windkraft aber nicht immer gerechnet. 2014 hat der Verein die Studie „Das realisierbare Windpotential Österreichs für 2020 und 2030“ veröffentlicht. Diese hat das Potential für 2030 noch mit 17,7 Mrd. kWh angenommen.

Durch die Entwicklungen der letzten Jahre, hat man sich aber dazu entschlossen, die Zahlen von 2014 zu korrigieren. Die durchschnittliche Analgenleistung ist von 3,0 MW auf 3,6 MW gewachsen. Außerdem ist der Durchmesser der Rotoren im Schnitt ebenfalls angestiegen, von 110 auf 125 m.

Großes Potential
Wie viel Potential im Bereich Windkraft möglich ist, zeigt sich, wenn man den Blick auf die neuesten Entwicklungen richtet. GE Renewable Energy hat Pläne, mit 2021 ein neues Windkraftwerk für den Küstenbereich auf den Markt zu bringen. Das Haliade X soll mit stolzen 260 m Höhe vor den Küsten aufragen. Der Durchmesser des Rotors soll 220 m betragen.

Damit wird das Kraftwerk nicht nur das das größte Windrad im Einsatz werden, sondern auch das effizienteste. Laut GE soll ein Haliade X pro Jahr 67 Mio. kWh erzeugen. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 10.000 Haushalten. Auch der Nutzungsgrad wird laut Hersteller-Angaben überdurchschnittlich: Mit 67 % könnte es sogar Kohlekraftwerke übertreffen.

Status Quo in Österreich
Hierzulande bräuchten wir nur 800 dieser Giganten, um unseren gesamten Stromverbrauch zu decken. Schon jetzt drehen sich in Österreich übrigens 1.260 Windräder und liefern jährlich 7 Mrd. kWh Strom oder etwa 11 % des Stromverbrauchs. Die CO2-Ersparnis liegt aktuell bei vier Mio. Tonnen pro Jahr.

Die Lage der österreichischen Windkraftwerke und deren Leistung kann man auf der Website von IG Windkraft ansehen. (flb)

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