Bei einem Blick in die Zukunft des Energiemarkts zeichnen sich unweigerlich zwei Trends ab. Das müssen sie sogar, wenn sie Anforderungen der internationalen Klimaziele gerecht werden wollen. Zum einen eine klare Wende in Richtung ökologischer Energieträger und zum anderen eine Dezentralisierung.
Der sonnenCharger bringt die eigene Energie – und die der sonnenCommunity – direkt in die Autobatterie. Foto: sonnen
In anderen Worten: Anstelle von wenigen großen Stromanbietern, die ihre Kundschaft mit Strom aus fossilen Energiequellen versorgen, könnte es in Zukunft viele kleine Erzeugende geben, die ihren Strom selbst mit Photovoltaik produzieren. Das verändert den Strommarkt natürlich grundlegend. Mitunter wird er – wie kritische Stimmen beklagen – instabiler werden, weniger berechenbar und breiter gefächert.

The Future is now
Wie so ein System der Zukunft aussehen kann, ist schon heute erkenntlich. Die sonnenCommunity zeigt mit mittlerweile mehreren tausend Mitgliedern quasi eine Machbarkeits-Studie. 

Sämtliche Mitglieder der Community müssen dazu über eine Batterie von sonnen und über eine eigene Photovoltaik-Anlage verfügen. Sind diese vorhanden, können sie ihre Batterie an das Stromnetz anschließen. Dadurch haben sie die Sicherheit, dass sie – wenn die Sonne sich einmal nicht hervorwagt – trotzdem nicht im Dunkeln sitzen müssen. Dann können sie nämlich auf die Überschüsse von Mitgliedern aus Regionen mit Sonnenschein zugreifen.

Eine Hand wäscht die andere
Im Gegenzug geben aber auch sie ihren Überschuss ins Stromnetz ab, wenn denn welcher anfallen sollte, um anderen Mitgliedern der Community aus der Patsche zu helfen. Dadurch – so zumindest der Gedanke hinter der Rechnung – können Endkund_innen zur Gänze auf einen klassischen Stromvertrag verzichten und ersparen sich damit ihre bisherigen Stromkosten.

Seit kurzem ist sonnen übrigens eine Tochter von Shell und geht noch einen Schritt weiter und bietet der eigenen Kundschaft auch die Möglichkeit, die eigene Batterie als Zwischenspeicher für das Stromnetz zur Verfügung zu stellen. sonnenFlat nennt sich das dann und bietet den Community-Mitgliedern für den Speicher eine Freistrommenge pro Jahr.

sonnenLaden
Das ist aber nicht alles. Kürzlich hat sonnen nämlich auch die eine eigene Wallbox auf den Markt gebracht und bietet nun auch ein e-mobilen Menschen ein geschlossenes Netzwerk an. Der sonnenCharger verfügt über einen Typ 2-Stecker und schafft Ladeleistungen von 22 kW. Man kann den Strom direkt aus der eigenen sonnen-Anlage beziehen (oder aus der Batterie) und sogar auf den geteilten Strom in der sonnenCommunity zurückgreifen. (flb) 

Damit können E-Mobile nicht nur mit garantiertem Öko-Strom fahren, sondern gleichzeitig auch einen kleinen Beitrag zur Netzstabilität beitragen. (flb)

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