Powerbanks für E-Autos könnten hohe Ladegeschwindigkeiten in die Städte bringen. Und das ohne hohe Investitionen. 
E-Mobilität steht und fällt in einer hochskalierten Zukunft mit den Lademöglichkeiten für die Lenkenden. Diese müssen a) zahlreich, b) schnell und c) gut gelegen sein, will die empfundene Hürde rund am das Laden des eigenen Autos abgebaut werden. Gerade in Städten, dem zentralen Wohnraum der Zukunft, stellt diese Kombination aber ein Problem dar. 

Schnelllader – also jene Lademöglichkeiten, die man in Zukunft in großer Zahl bräuchte – sind in Städten nur schwer umzusetzen. Die Stromanbieter müssten umfangreiche Umbauarbeiten in Angriff nehmen, um die entsprechende Leistung in der Stadt zu verteilen. Das ist aufwendig, teuer und mit einem gewissen Risiko verbunden. Was passiert schließlich, wenn sich nach dem Umbau herausstellt, dass niemand den neuen Schnelllader nutzen will?

Powerbank
Die richtige Lösung dafür wären mobile Schnelllader auf Batteriebasis. Quasi wie überdimensionierte Powerbanks. Die könnte man genau dort aufstellen, wo sie gebraucht werden, müsste dafür aber keine Investitionen in Millionenkosten umsetzen.  

Jolt Energy aus München widmet sich genau dieser Idee mit seiner Ladestation. Die soll bei Supermärkten, Restaurants oder Tankstellen zum Einsatz kommen. Ohne Mehraufwand für die Betreibenden. Dabei können die Ladestationen bis zu 12 Fahrzeuge 20 Minuten lang mit Strom versorgen.  

Starke Daten
Die maximale Leistung gibt das Startup dabei mit 170 kW an. In zehn Minuten soll so etwa genug Leistung für 100 km zusammenkommen. Das macht die Ladestation prädestiniert für kurze Stopps wie zum Einkaufen. Selbst bei nur einem Kaffee oder einem kleinen Essen ergibt das genug Ladeleistung.  

Ist die Batterie Ladestation erschöpft, holt Jolt ihn ab und bringt ihn zu einer Art Ladezentrum im Gewerbebereich der jeweiligen Stadt. Dort ist es leichter, große Leistungen an Strom zu erhalten, da man sich in der Regel näher an entsprechenden Mittelspannungsleitungen befindet. Hier laden die sogenannten Swap Charger auf und finden – wieder mit vollem Akku – zurück an einen innerstädtischen Standort. 

Die ersten Testgeräte will das Münchner Startup bereits dieses Jahr in Umlauf bringen. Bis 2025 sollen sich Jolt Energy-Ladestationen in 100 Städten finden. (flb)

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter