Mit ihrem neuen Unternehmenssitz hat die SST Solar vorgezeigt, wie weit Solarthermie und energieeffizientes Bauen bei einem Industrieobjekt gehen kann.
120.000 kW produziert die Photovoltaikanlage am Dach der neuen Unternehmenszentrale von SST Solar pro Jahr. Foto: SST Solar
Solaranlagen und Photovoltaikzellen sind mittlerweile weit verbreitet, auf vielen Privathäusern, aber auch auf zahlreichen Unternehmensgebäuden sind die Paneele zu finden. Renan Sen aber hat bei dem neuen Firmensitz seines Unternehmens SST Solar aufs Ganze gesetzt. Der neue Sitz in Nenzing, Vorarlberg, verfügt über 285 m2 Solarkollektoren an den Fassaden, die Photovoltaikanlagen am Dach produzieren etwa 120.000 kW pro Jahr und eine Betonkernaktivierung im Boden speichert die Wärme über lange Zeit.

„Wir wollten einfach zeigen, dass man mit wenig Technik doch sehr viel Unabhängigkeit erreichen kann“, sagt Geschäftsführer Renan Sen, der mit SST Solar thermische Großflächenkollektoren und Photovoltaikanlagen produziert und mit dem Connect-System beides zusammenführt.

Hoher Ertrag, auch im Winter
Bei einem solchen Unternehmensgegenstand war der logische Schluss, auch das neue Unternehmensgebäude inklusive Werkshalle und Büros energieeffizient zu gestalten. Die 1.800 m2 Fläche werden zu 80–90 % rein über Solarthermie beheizt. Die Paneele sind dabei jedoch nicht am Dach, sondern jeweils an der Süd- und Ostfassade des Gebäudes angebracht, was klare Vorteile hat, wie Geschäftsführer Sen erklärt:

„Im Winter, wenn die Sonne sehr steil hereinkommt, ist ein hoher Ertrag da. Und im Sommer hätte man bei so großen Anlagen Probleme mit Überhitzung, wenn man sie aufs Dach stellt.“ Die habe man beim Neubau der SST-Zentrale geschickt vermieden, dort steigen die Temperaturen der Kollektoren nämlich maximal auf 100 Grad, wie Sen schildert.

Am Dach des Gebäudes zu finden ist dafür die Photovoltaikanlage, die mit einer geringen Neigung montiert etwa 120.000 kW Energie pro Jahr produziert. Ein großer Teil davon wird in das öffentliche Energienetz eingespeist, weil nicht zuletzt die Produktion des Unternehmens sehr energieeffizient passiert und somit nicht die gesamte Energie gebraucht wird. (lew)

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