32 Jahre nach dem Atomunglück kommt dieses Jahr erstmals wieder Strom aus Tschernobyl. Solarstrom um genau zu sein.
Am Gelände des alten Atomreaktors steht heute eine ein Solarpark. Foto: Solar Chernobyl
Nach dem Reaktorunglück im April 1886 ist Tschernobyl zum Mahnmal für die Gefahren von nuklearer Energie geworden. Zwar wird die Technologie weiterhin eingesetzt, allerdings ist das Bewusstsein dafür gestiegen, welche Risiken sie bergen kann. Nun – mehr als 30 Jahre nach der Atomkatastrophe – setzt das Konsortium der Unternehmen Rodina und Enerpac ein Zeichen für grüne Energie.

Am alten Gelände des Atomkraftwerks befindet sich deshalb seit diesem Jahr ein brandneuer Solarpark. Der soll – so der Plan – für zumindest 49 Jahre dort bestehen bleiben. So lange haben die Unternehmen nämlich das Grundstück gepachtet und will von dort aus einen Beitrag zur grünen Entwicklung der Ukraine leisten.

Grüne Leistung
1 MWp sollen die Kollektoren auf dem alten Kraftwerksgelände einbringen. Ein Jahresoutput von angeblich 1024 MWh pro Jahr, wie die Betreiber in einem Video verkünden. Nur zum Vergleich: Die Ukraine hat im Jahr 2013 164 TWh an Strom verbraucht. Die Gigawattstunde aus dem Solarpark ist aufs große Ganze gesehen also eher ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Allerdings geht es bei dem auch eher um ein gesetztes Zeichen. Ein Zeichen, das zum Beispiel sagt, dass im Juli dieses Jahres zum ersten Mal seit dem Jahr 2000 Energie das Gelände von Tschernobyl verlassen hat. Grüne Energie um genau zu sein. (flb)

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