Kommentar von Rupert Haslinger
AEE Salzburg

KOMMENTAR: Photovoltaik-Module werden immer effizienter – ein Quadratmeter reicht für 1.000 Kilometer.

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45 % mehr Effizienz – die besseren PV-Module machen Elektromobilität wettbewerbsfähiger. Foto: Starmühler_autark.cc

Anfang der 2010er Jahre begann der Photovoltaik-Boom in Deutschland. Photovoltaik-Module waren damals nur mit entsprechender Wartezeit zu bekommen – trotz der hohen Preise und der geringeren Effizienz. Ein polykristallines Standard-Modul mit 60 Solarzellen verfügte über eine Leistung von 220 bis 230 Watt. Die 60 Solarzellen passten damals auf eine Fläche von etwa 1,7 Quadratmeter. Im Wettbewerb der verschiedenen Technologien (amorphes oder kristallines Silizium, Halbleiterelemente aus CIGS oder CdTe) haben sich die kristallinen Zellen im Markt heute durchgesetzt. Die Entwicklung hat sich dabei von polykristallinen zu monokristallinen Solarzellen verschoben. Somit ist der heutige Standard ein monokristallines Modul mit 60 Solarzellen - immer noch in der Abmessung von etwa 1,7 Meter mal 1 Meter - aber mit einer Leistung von 320 bis 330 Watt. In den letzten 10 Jahren ist die Leistung bei den Standard-Modulen also um 100 Watt gestiegen – die Effizienz hat sich um 45 % verbessert.

Die Effizienz der Solar-Module hat sich in den vergangenen 10 Jahren um 45 % verbessert.

Eine Kilowattstunde Solarstrom ist heute mit rund 7 Cent/kWh deutlich günstiger als der Strom vom Energieversorger.Durch die deutlich verbesserte Effizienz genügt heute bereits 1 m² Solarfläche um so viel Strom zu erzeugen, damit ein E-Auto genau 1.000 Kilometer im Jahr fahren kann. Legt man den Durchschnittsbedarf von etwa 15.000 Kilometer Fahrleistung pro Jahr zu Grunde, dann genügt exakt die Stellfläche des PKWs. Auf der Stellfläche des PKWs von 3 mal 5 Meter kann auf dem Dach der Garage oder des Carports eine Photovoltaik-Anlage mit 9 Modulen errichtet werden. Dies ergibt eine Gesamtleistung von rund 3 kWp. Die jährliche Stromerzeugung der Photovoltaik-Anlage beträgt je nach Ausrichtung bis zu 3.000 Kilowattstunden. Dieser Strom reicht bilanziell für eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometer bei einem Strombedarf von 20 kWh je 100 km. Für 15.000 Kilometer Jahresfahrleistung genügen also 15 m² - exakt die Stellfläche des PKWs. Oder ganz simpel:  1 m² genügt für 1.000 Kilometer Reichweite. 

 

Rupert Haslinger

Rupert Haslinger

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