Kommentar von Wolfgang Löser
Landwirt & „Energierebell“

KOMMENTAR: Der Streit ist müßig, viele Technologien werden kommen.

Vom Ackergaul zur Landmaschine – und nun geht es ins digitale Zeitalter. Foto: Starmühler
Vom Ackergaul zur Landmaschine – und nun geht es ins digitale Zeitalter. Foto: Starmühler

Ich sehe mittlerweile alles sehr gelassen. Es werden verschiedenste Technologien kommen. Derzeit sind das Labor-Entwicklungen, die noch ihre Zeit zur Praxisreife und für Verbesserungen benötigen, Zeit, in der sich natürlich auch andere Technologien, wie die Batterie-Technologie wesentlich weiter entwickelt, die in 10Jahren wesentlich anders sein dürfte als heute.

Der Markt entscheidet
Setzt Tesla noch immer auf Rundzellen, so haben Hyundai und viele andere platz- und gewichtsparende Batterie-Bugs mit mehr Kapazität ...  Entscheidend ist jedoch, welche Technologie bereits am Markt ist, und darüber brauchen wir nicht diskutieren: Die Akku-Technologie mit Milliarden-Stückzahlen ist jedenfalls am Markt.

Dampfmaschine ist ziemlich out
Da sich das gesamte Wirtschafts-, Energie und Rohstoffsystem wesentlich ändern wird, sehe ich auch die Herausforderungen für die Industrien: welche Technologie am einfachsten herzustellen ist, wieviel sie im Betrieb kostet, welche ebensdauer sie hat. Kein Mensch käme heute auf die Idee,mit einer Dampfmaschine zu arbeiten bzw mit Transmissionswellen in Fertigungshallen zu produzieren.

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It is all digital
Die Erfahrung die ich in den letzten Tagen mit unseren E-Autos gemacht habe: an einer „Digitalisierung“ führt kein Weg vorbei. Alleine der Komfort, die Sicherheit, die Effizienz solche Systeme sind unschlagbar, dabei stehen wir erst ganz am Beginn dieser Entwicklung. Mit dem e-Kona zum Beispiel fuhr ich neulich in Wien von der Triester Straße über die Südost-Tangente bis nach Stockerau völlig autonom, die gewählte Geschwindigkeit wurde immer bei behalten, bei einen langsameren Fahrzeug  dem ich hinterher fuhr wurde wieder verzögert, bis zum Stillstand im Stau, sobald das vordere Fahrzeug wieder fuhr, begann auch unser Auto völlig selbstständig weiter zu fahren – ohne aufs „Gaspedal“ zu drücken!!

Alles wird immer automatischer
Beim Überschreiten der Leitlinien begann es zu piepsen, reagierte ich nicht, wurde das Fahrzeug wieder auf die korrekte Fahrspur zurück gelenkt, dazu erkennt er jeden Standort, um die momentane erlaubte Geschwindigkeit anzuzeigen, schaltet selbstständig das Licht, bei Bedarf das Fernlicht ein, der Wischer beginnt bei Feuchtigkeit alleine zu arbeiten, und sobald ich das Auto abgestellt habe, leuchten noch einige Minuten die Scheinwerfer, damit ich mich sicher in der Dunkelheit entfernen kann, bzw. es schaltet das Licht ein sobald ich in die Nähe komme.

Tiefgreifende Veränderungen sind im gang
All diese Funktionen und viele mehr findet man bereits bei vielen Fahrzeugen und E-Fahrzeugen, besonders bei jenen von Tesla. Wir können lange diskutieren, ob das Sinn macht oder nicht, ob es die Antwort auf unsere Herausforderungen der Klimawende weg von fossilen Ressourcen ist. Es ist die Entwicklung, die alles tiefgreifend verändern wird. Früher war die Entwicklung von der Muskelkraft zu Arbeitsmaschinen, heute von der Mechanik zur Digitalen Welt.

Verhindern ist keine Lösung
Die Lösungen sehe ich nicht in der Verhinderung von heutigen Systemen, sondern in der Antwort auf dei Frage, wie man in nachhaltige Kreisläufe wieder gelangen kann. Ich kenne Menschen die rufen immer noch „Sparen!“, „Verzichten“ Sieht man sich ihren Lebensstil an, so machen sie genau das Gegenteil – somit muss jeder für sich SEINE  Entscheidung treffen.

Wolfgang Löser

Wolfgang Löser

Wolfgang Löser

Landwirt & „Energierebell“

betreibt seinen Bauernhof in NÖ seit 16 Jahren zu 100 % aus Sonnenenergie und ohne fossile/atomare Energieimporte.