Kommentar von Lukas Pawek
Redakteur
Wird die Regierung die Klima-Zwischenziele ab 2019 sowie das große Ziel 2030 einhalten können?
Hoffnungsvoll war die Branche, als die im letzten Jahr angetretene Regierung das Ziel „100 % Strom aus Erneuerbaren Energien in Österreich bis 2030“ ausgerufen hat. Der Strombedarf soll bilanziell also in zwölf Jahren rein aus Ökoenergien im Inland produziert werden. Wir Optimisten hoffen auch weiterhin, dass dies so sein wird. Allerdings gibt es bis dahin viele Wahlen und die erforderlichen Kraftwerke können, alleine durch langwierige Genehmigungen, wohl nicht alle erst im Jahr 2029 errichtet werden.
Da bereits im Windkraftbereich Produktionsmengen von zwei Milliarden Kilowattstunden Strom jährlich fertig genehmigt sind, könnte die Regierung mit jährlichen Zwischenzielen ab 2019 ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen. Ein Warteschlangenabbau wäre dazu ebenso effektiv wie ein Ökostromgesetz, das aus den Fehlern gescheiterter Fördersysteme lernt. „Ausschreibungen“ haben den Ausbau in Europa im Vergleich zum Einspeisetarif-System zum Erliegen gebracht – siehe Deutschland und andere Länder. Aber wir werden auch weitere Maßnahmen benötigen, wie einen verpflichtenden CO2-Ausweis – in Anlehnung an den Energieausweis – für alle Gemeinden und Unternehmen. Sonst werden die Klimaziele nur das bleiben, was wir am Auspuff vermeiden möchten – heiße Luft.
Lukas Pawek

Ing. Lukas Pawek

Redakteur

ist „Erfinder“ und Herausgeber von oekonews.at. Seine Leidenschaft gehört den Themen Umwelt und Energie, wodurch er sich lautstark für die Ökostrom-Novelle einsetzt.

Foto: C.A.Serra