Groß, größer, am größten? Bei Infrarotheizungen muss beachtet werden, mit welchen Maßen sie ausfallen sollen, wenn man nicht unnötig Strom verbrauchen möchte. Der Unsicherheitsfaktor ist der Stromtarif der Zukunft. Update 28.9.2019, 9:40 Uhr
Wärme, die leuchtet: Hoffentlich brennt sie nicht auch ein Loch ins Börserl. Foto: easyTherm
Eines der Hauptargumente gegen die Elektro-Direktheizungen ist der hohe Stromverbrauch insbesonders in sehr kalten Perioden. Eine exakte normgerechte Heizlastberechnung ist daher Voraussetzung einen ökonomischen Betrieb. So sind nicht nur die Leistung und Größe eines IR-Paneels sondern auch die Positionierung im Raum für eine optimale Lösung entscheidend.

Die Berechnungen und Interpretationen für die Jahresverbräuche schwanken je nach Quellenlage deutlich. So schreibt Elisabeth Berger vom Verband der österreichischen Kesselhersteller in einer Stellungnahme zur OIB-RL 6: "Da die Strombranche bereits höhere Preise für Abnahme zu Leistungsspitzen (Winter!) angekündigt hat, kann durch die Vorgabe falscher politischer Rahmenbedingungen aus billigem Bauen schnell teures Wohnen werden."

Ganz anders sieht das naturgemäß die IR-Heizungsbranche, die zum Beispiel die folgende Tabelle gerne publiziert.


Berechnungsbeispiel: Einfamilienhaus, 150 m², Baujahr 2017, Energiekennzahl 30
(Quelle: easyTherm)

  Hochwertige IR-Paneele Wärmepumpe (Wasser/Wasser) Pellets-Zentralheizung
Anschlusswert/Wärmeleistung 3.325 W 4.000 W 12.000 W
Investitionskosten inkl. Montage € 11.500,-
(ohne Photovoltaik)
€ 30.000,-
(ohne Technikraum)
€ 33.000,-
(ohne Technikraum)
Jährl. Verbrauchskosten
(inkl. solaren Gewinnen)
€ 530,-
(ohne Photovoltaik)
€ 370,- € 515,-
Jährliche Bertriebs- und Wartungskosten (inkl. Reparaturen auf 20 Jahre) € 5,- € 250,- € 450,- bis 550,-
Jährlich laufende Kosten gesamt € 535,- € 620,- €1.015,-
Gesamtkosten auf 20 Jahre € 22.200,- € 42.400,- € 53.300,-


Die Kostenbelastung des Betriebs könnte sich allerdings mit der gerade anstehenden Umstellung auf die Smart Meters deutlich erhöhen, weil die Elektroversorger nunmehr laufend Einblick in den aktuellen Verbrauch haben. Wer seine maximalen Anschlusskapazitäten regelmäßig überspringt, weil Wäschetrockner, Waschmaschine und Elektroheizungen gleichzeitig im Betrieb sind, dürfte dann kräftig zur Ader gelassen werden. Möglicherweise lässt sich dies für die "Stromheizer" durch manchen Ebnergiekniff ausgleichen, indem man denjenigen Anbieter mit den passendsten Tarifen aussucht. Doch an der Tatsache, dass gerade im Winter weniger Sonne scheint, kommen auch die Verwender von Photovoltaik und Akkus nicht vorbei.

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter