Auf den ehemaligen Brauereigründen in Schwechat werden in den nächsten Jahren 900 Wohneinheiten errichtet, die mit Gärwärme, die im Brauprozess entsteht, beheizt werden sollen.
Bei der Gärung der Bierwürze entsteht Abwärme, die normalerweise ungenutzt bleibt. Foto: pixabay.com
„Ökologische Naturwärme aus der unmittelbaren Umgebung“ ist die Grundidee hinter dem Projekt der Brau Union Österreich und der EVN. Abwärme aus der nahe gelegenen Brauerei, die sonst ungenutzt verloren ginge, wird mit einer Wärmepumpe für Heizzwecke und Warmwasser in der entstehenden Wohnanlage nutzbar gemacht. Die Abwärme enstammt dabei keinem industriellen Prozess, sondern ist das Produkt eines biologischen Vorgangs.

Zusätzlich werde im Rahmen des Projektes ein Kabelplus-Stützpunkt errichtet, der einen Teil der Region Schwechat mit TV-Angebot und Breitband-Internet versorgen soll. Die Abwärme der dafür notwendigen Serverräume werden ebenfalls im Projekt genutzt.

Schwechat ist nach dem „Brauquartier Puntigam“ in Graz bereits das zweite Projekt, bei dem Wärme aus Bier erzeugt wird: Zwei Wärmepumpen der Kelag wandeln schon seit Februar diesen Jahres Abwärme aus dem Gärprozess der Brauerei Puntigam in Heizwärme und Warmwasser um. Zwei Drittel des neuen „Brauquartiers“ sind aktuell fertiggestellt, 2021 werden die rund 800 Wohnungen und 17.000 m² Gewerbe- und Büroflächen vollendet sein. Im Endausbau sollen etwa 3,8 Millionen Kilowattstunden pro Jahr an Wärme geliefert werden. (cst)

Brau Union Österreich

Webseite EVN

Kelag: Brauquartier Puntigam

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter