Was bitte ist eine Stromboje? Ganz einfach, eine Boje im Fluss, die elektrischen Strom erzeugt. Ausgedacht, konstruiert und vorgestelllt vom niederösterreichischen Industrie-Designer und Erfinder Fritz Mondl. Nun macht er mit seinem Unternehmen Aqua Libre GmbH in Petronell-Carnuntum alleine weiter, nachdem die Unstimmigkeiten im früheren Gemeinschaftsunternehmen überwunden wurden.
Unter Wasser treibt die Strömung den Rotor der Stromboje an. Rendering: Aqua Libre
Außerdem hat Mondl einige technische Verfeinerungen vorgenommen – insbesondere das Design der Stromboje – und damit der Wirkungsgrad – wurde verbessert. Nun hofft der Strombojen-Erfinder, dass er auch in eine der Förderungskategorien im neuen österreichischen Erneuerbaren Ausbau Gesetzes (EAG) fällt, um Investitionszuschüsse und/oder Marktprämien für diese alternative Stromgewinnung lukrieren zu können. „Wir wollen hier nicht durch den Rost fallen, nur weil es noch eine Nische ist, in der sich das abspielt“.
Nach wie vor sind die Strombojen nur in einigen Testinstallationen und Forschungsprojekten in Aktion, der Eigentümerstreit hat einige Jahre Stillstand bewirkt.
Hier zeigt Mondl in einem Werbefilm, wie die Stromboje funktioniert und wie sie im Fluss verankert werden kann.
Nun aber zu den technischen Details der Stromboje, wie sie Fritz Mondl beschreibt. Die Kosten liegen derzeit bei rund 250.000 Euro für die große Boje mit 100 Kilowatt Nennleistung.
Technische Beschreibung:
Stromerzeugung mit Rotoren und Generatoren, die von leistungsoptimierenden Schwimmkörpern knapp unter der Wasseroberfläche schwimmend getragen werden. Es kommt zu keiner Beeinträchtigung der Fische und anderer Lebewesen, weil ein Rechen diese am Durchschwimmen des Rotors hindert, und außerdem der Rotor langsam und ohne scharfe Kanten Fische auch nicht verletzen würde. Das wurde in vielen behördlich vorgeschriebenen Monitorings seit 2008 nachgewiesen.
Die STROM-BOJE liefert weitgehend unsichtbar, daher auch ohne Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in Flüssen mit einem Gefälle von 3 – 10 Promille und mindestens 50m³/s Durchflussmenge, mit Strömungen zwischen Ø 2 und 3m/s, also genau in jenen Flussabschnitten, die heute wegen der notwendigen großen Dammbauten einerseits aus Umweltschutzgründen nicht mehr durchzusetzen sind, andererseits aus Kostengründen nicht rentabel sind, wie z.B. Wachau, Donauauen, untere Salzach, Inn, Mur, Drau, Rhein.
Diese Flussabschnitte bieten die Möglichkeit, je Quadratmeter Rotorfläche Ø 7-10 kW Strom zu erzeugen, die wir mit verschieden großen Anlagen in Zukunft nutzen wollen.
Leistungen und Spezifika unterschiedlicher Bojengrößen
Technisch möglich sind mit der Strom-Boje in Österreichs großen Flüssen bis zu 10 TWha,realistische 10% der technisch möglichen Standorte würden in Österreichs Flüssen eine geschätzte Jahresleistung von etwa 1 TWh liefern, feinsten Erneuerbaren Strom für 250.000 Haushalte, ohne Staudämme, ohne bauliche Maßnahmen, im Einklang mit der Natur.
Weitere Infos: Website Aqua Libre