Wir produzieren immer mehr Müll. Aber gleichzeitig finden wir auch immer mehr Möglichkeiten ihn sinnvoll zurückzuführen.
Müllberge müssen der Vergangenheit angehören. Die Kreislauftwirtschaft muss ins Zentrum gerückt werden. Foto: pxhere
Müllwägen sind ein gewohnter Anblick in unseren Städten geworden. So gewohnt sogar, dass jene Regionen, in denen die Abfallwirtschaft nicht funktioniert, oder in den Händen von Organisationen liegt, die ihn lieber nicht kontrollieren sollten, im Chaos versinken. Und durch die Elektrifizierung von Müllautos, wird dieses schmutzige Feld auch immer sauberer.

Aber auch abgesehen davon zeigen sich schon jetzt einige Varianten, wie man Müll für eine saubere Welt zweitverwerten kann. Das Stichwort heißt Kreislaufwirtschaft und geht wesentlich weiter als Recycling und dahin, den Müll nicht in die Weltmeere zu kippen.

Umwandeln
Mittlerweile fertigen wir Schuhe, Rucksäcke oder Stühle aus recyceltem Plastikmüll, den wir aus den Ozeanen und Flüssen fischen. Papier wird solang weiterverwendet, bis es als Klopapier im Abfluss landet und Glas schmelzen wir wieder und wieder ein.

Auch der ganze Müll, den man nicht mehr recyceln kann, findet aber mittlerweile Verwendung. In Österreich ist es deshalb zum Beispiel mittlerweile verboten, Müll zu deponieren. Stattdessen wird alles, das wir nicht mehr weiterverwerten können, verbrannt.

Antreiben
Die Hitze, die dabei entsteht, verpufft allerdings nicht ins Leere, sondern wird von der Wien Energie zum Beispiel in die Fernwärme eingespeist. Erst die letzten Reste, die man nicht mehr niederbrennen kann, werden vergraben. Die AVA Augsburg geht mit dem Müll noch einen Schritt weiter und verwendet die Hitze nicht nur in der Fernwärme, sondern nutzt sie zusätzlich noch für die Strom-Erzeugung.

Man kann aber noch mehr machen, wie ein Forschungsteam aus Zheng Huang 2016 gezeigt hat. Das chinesische Team hat eine Methode entwickelt, bei der Plastikmüll zu Diesel umgeformt werden kann. Relativ preiswert sogar, wie es in Science Advances berichtet.

Einspeisen
Wenn man die Auswirkungen auf den Planeten aber noch geringer halten möchte, kann man sich den Schritt über den Diesel als Treibstoff sparen, den Abfall direkt zu Strom umwandeln und damit – ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft – die Müllwägen elektrisch betreiben. So geschieht es beim britischen Ressourcen-Management-Unternehmen Veolia:

Dort möchte man Abfall-Management noch grüner gestalten und speist deshalb in Zukunft zwei eigens umgebaute Müllwägen mit dem Strom aus der hauseigenen Abfallverbrennungsanlage. (flb)

Wie elektrische Müllautos die Zukunft mitbestimmen können, findet sich auf e:mobil. Einfach hier zum Thema klicken.

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