Das BMVIT und die TU Wien präsentieren den aktuellen Status Quo und einen Ausblick für die Zukunft.
Photovoltaik hat sich verbessert. Bei der Windkraft hat es Rückgänge gegeben. Foto: pxhere
Heute Vormittag hat das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gemeinsam mit Vertretern der TU Wien, sowie VertreterInnen von Wärmepumpe Austria, Photovoltaik Austria und der IG Windkraft eine Studie präsentiert. Diese stellt den aktuellen Status Quo vom Ausbau Erneuerbarer Energien in Österreich dar, zeigt Trends der letzten Jahre auf und gibt auch eine Richtung für die Zukunft an.

Die gute Nachricht
Das Positive zuerst: In Österreich wurden im Jahr 2017 insgesamt 66,6 TWh erneuerbare Energien bereitgestellt. Das hat laut den Zahlen der Studie 13,5 Tonnen CO2-Äquivalent eingespart und insgesamt einen Umsatz von 4,9 Mrd. € in Österreich erwirtschaftet. 32.600 Arbeitsplätze sind derzeit in dem Segment gesichert.

In den Bereichen Biomasse, PV und Wärmepumpen konnten außerdem Zuwächse bei den Neu-Installationen verzeichnet werden. Wärmepumpen machen zurzeit sogar schon ein Viertel der verkauften Heizsysteme in Österreich aus, wie Richard Freimüller, Verbandspräsident Wärmepumpe Austria, verkündet.

Die schlechte Nachricht
Von diesen Erfolgen sollte man sich aber nicht blenden lassen. Die Ziele Österreichs können mit dem gegenwärtigen Stand nämlich noch lange nicht erreicht werden. Gleichzeitig gibt es in den Bereichen Biomasseöfen, Windkraft und Solarthermie Rückgänge bei den Verkaufszahlen. Bei der Solarthermie hat es sogar einen Rückgang im Bestand gegeben, wie Peter Biermayr, Studienleiter von der TU Wien, berichtet.

Er erklärt auch, dass man sich nicht auf diesen positiven Zahlen ausruhen dürfe. Zur Erreichung der nationalen Energie- und Klimaziele 2030 und 2050 ist laut eine neue Dynamik der Entwicklungen erforderlich.

Blick nach vorne
Die anderen Gäste am Podium im bmvit stimmen dem zu. Vera Immitzer (Photovoltaik Austria) kritisiert dazu zum Beispiel, dass Förderungen für Photovoltaik halbiert wurden. Richard Freimüller fordert eine leichter verständliche Förderlandschaft. Die aktuelle, die sowohl vom Bund, als auch von den Ländern und Bezirken bestimmt werde, würde es Interessierten unnötig erschweren, zu Erneuerbaren zu greifen.

Als Empfehlungen gibt die Studie dem Staat Österreich noch mit auf den Weg, dass sowohl vernünftige Förderungen als auch gesetzliche Lösungen eine Möglichkeit sein können, um das Ziel von 2030 zu erreichen. Bis dahin will Österreich ja bekanntermaßen nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Besonders wichtig dabei: Durchdachte Technologie-Roadmaps und langfristiges Monitoring. Beide müssen aufeinander abgestimmt werden, wenn man die Ziele erreichen will. Technologieproduzenten auf der anderen Seite müssen weiterhin ihren technologischen Vorsprung nutzen, wenn sie nicht wollen, dass sie von Produkten aus Niedriglohnländern vom Markt verdrängt werden.

Die Ergebnisse der Studie in Sachen Marktentwicklung haben wir hier noch einmal zusammengefasst:

Ergebnisse Photovoltaik Solarthermie Wärmepumpen Windkraft
Inlandsmarkt 2017 173,0 MW 71,1 MW 25.019 Stk.  196 MW
Veränderung seit 2016 11,00% -9,10% 9,10% -13,90%
Energie-Ertrag 2017 1,269 GWh 2.121 GWh 2.614 GWh 6.523 GWh
CO2-Einsparungen 377.392 t 408.704 t 608.995 t 1.939.940 t
Branchenumsatz 527 Mio. € 390 Mio. € 583 Mio. € 950 Mio. €
Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten 2.813 1.500 1.388 4.380


Den kompletten Bericht finden Sie hier.

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