Der "Faktencheck Energiewende 2015" zeigt einen historischen Wendepunkt auf: Erstmals wird weltweit mehr in erneuerbare Energie investiert als in fossile und nukleare zusammengenommen.
Die Märkte haben das Potential der Energiewende erkannt und verschieben gewaltige Investitionsvolumina in deren Richtung. Foto: pixabay.com
59 Prozent der Leistung aller im Jahr 2014 fertiggestellten Kraftwerke kommen aus dem Bereich der erneuerbaren Energie, seit 2013 werden jährlich mehr erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten zugebaut als fossile und nukleare. Das zeigt der von Klima- und Energiefonds und Erneuerbare Energie Österreich veröffentlichte „Faktencheck Energiewende 2015“, der aktuelle Daten, Fakten und Argumente in der klima- und energiepolitischen Diskussion aufarbeitet.

Dieser Trend Richtung Klimaschutz sei allerdings erst der Anfang, so der Klima- und Energiefonds in einer Aussendung. Nehme man das 2-Grad-Ziel ernst, müssten mindestens zwei Drittel der nachgewiesenen fossilen Reserven im Boden bleiben. Damit die Erneuerbaren deren Platz im Energiesystem einnehmen können, müsse gerade Europa bei deren Ausbau einen Gang zulegen. „Die Erkenntnisse des Faktenchecks sind zunächst ermutigend“, kommentiert Ingmar Hörbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. „Gleichzeitig kann man aber auch deutlich sehen, dass sich der internationale Wettbewerb verschärft. Die größten Treibhausgas-Emittenten wie China und USA werden zu Impulsgebern der Energiewende. Mehr denn je gilt es heute für Europa und auch Österreich sich stark zu positionieren um den Anschluss nicht zu verlieren.“

Globale Player wie China und die USA investierten mittlerweile stark in den Bereich erneuerbare Energien und deren Technologieentwicklung und spielten eine immer größere Rolle auf dem Weltmarkt. Während sich die jährlichen Investitionen in saubere Energie in China im Vergleich zu 2011 verdoppelt haben, haben sie sich in Europa mehr als halbiert. Dieser Fakt zeige deutlich, dass die Zeiten, in denen Europa allein Taktgeber bei Klimaschutzmaßnahmen war, längst vorbei seien.

Viele internationale Investoren kehren bereits fossilen Energien den Rücken: 436 institutionelle und tausende private Anleger, die gemeinsam ein Gesamtvolumen von 2,6 Billionen US-Dollar repräsentieren, haben sich bis September diesen Jahres dazu bekannt, nicht mehr in fossile Energien investieren zu wollen - 50-mal mehr als im Jahr davor. Zugleich beträgt das Volumen der erneuerbaren Energie-Investments schon heute 260 Milliarden Dollar jährlich.

PDF „Faktencheck Energiewende 2015“

Homepage Faktencheck Energiewende

Webseite Klima- und Energiefonds

Erneuerbare Energie Österreich

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