Die Zeit ist gut für die Photovoltaiker, die Perspektiven sind erfreulich. Doch um die steigende Nachfrage bedienen zu können, sind noch viele Fragen zu lösen.

Vera Immitzer (PVA) führte durch den Kongress, der  das Zusammenwachsen von PV und Speichern illustrierte. Foto: Starmühler
Vera Immitzer (PVA) führte durch den Kongress, der das Zusammenwachsen von PV und Speichern illustrierte. Foto: Starmühler

Die Schlagworte heißen Sektorenkopplung, Interoperabilität und Smart Homes. Und nicht zu vergessen: Fachkräfte-Mangel. Und, und, und. Die Photovoltaikbranche diskutierte zwei Tage lang die Lage ihrer Stromerzeugungs-Branchen – und die Möglichkeiten der Speicherung. Und die Lage ist gut. Gut besucht war auch der Herbstkongress der Photovoltaik Austria in Wien-Hütteldorf, durch den u.a. Vera Immitzer (PVA) und Hubert Fechner (Technologie Plattform Photovoltaik) führten.

PV Zubau Österreich

Der jährliche Zubau der Photovoltaik in Österreich stagniert seit 2014. Quelle: FH Technikum Wien.

Speicher werden wichtiger
Es zeigte sich, dass immer stärker die einzelnen Teile zusammenwachsen: Ohne Photovoltaik wird Elektromobilität nicht gut funktionieren, andererseits sind die Speicher zunehmend im Fokus und die meisten Anbieter integrieren auch Steuerungssysteme und Haustechnik in ihr Portfolio.

Jonas Wussow von der Universität Braunschweig skizzierte die Rolle der Stromspeicher beim Netzausbau für die E-Mobilität. Besonders interessant dürften demnach die Mehrfachnutzung von Speichern – wobei auch das Laden des Speichern aus dem Netz überlegt werden kann. Nur der Wirkungsgrad ist dann nur mehr bei rund 80-85 %. Es zeigte sich in Versuchen, dass die Gleichzeitigkeit von 11-kW-Ladungen deutlich größer sein können.

Langsam laden besser?
In der Diskussion kam der Vorschlag, grundsätzlich nur 3,5 kW Ladeleistung in den Netzen und im Mehrfamilienhäusern zuzulassen. „Ich weiß nicht, ob alle Leute das mitnehmen, wenn man den Leuten nur 3,5 kW Leistung gibt, obwohl sie eine große Batterie haben".

Matin Höller von Wien Energie verwies auf die Notwendigkiet von Speicherung, um die Energiewende zu bewältigen. Mit Elektrochemischen Speichern, also mit Akkus, wird man seiner Ansicht nach nicht zurandekommen. Eine Möglichkeit könnten die Schwungradspeichern funktionieren. Die bierfassgroßen Tonnen hat man in einem Versuch zusammengeschaltet, um Stärken und Schwächen zu untersuchen: Stärken: Hohe Zyklenzahlen, hohe Wirkungsgrade, aber der Platzbedarf ist neben dem Preis ein Hemmniss. Höller glaubt, dass die Schwungspeicher eine Nische füllen könnten. Die Testbetriebe wraen jedenfalls vielversprechend.

ÖBB-Batteriezug
Größere Lasten werden üblicherweise im Eisenbahnverkehr. Seit 2017 wird ein elektro-hybrideer Batterieantrieb in einem Zug der ÖBB gebtestet. Siemens ist bei diesem Projekt („Cityjet Eco“). Mittlerweile kommt man 90 Kilometer weit mit dem Fahrzeug, das 159 Tonnen wiegt., wie Thomas Grasl (ÖBB Personenverkehr) erläuterte. Damit können nicht elektrifizierte Strecken befahren und Diesel dabei eingespart werden.

Power to Gas
Michael Woltran (OMV Gas & Power GmbH) betonte, dass man alle Möglichkeiten der Dekarbonisierung nutzen wird müssen, um bis 2030 und 2050 die Ziele zu erreichen. Denn die Nachfrage nach Energie stiege bedenklich. In Österreich sei vor allem der Shift von 4,8 Terrwattstunden als Energielücke zwichen Sommer- und Wintererzeugung der Erneuerbaren Energien zu schaffen (Basis 2030). Daher sei seiner Meinung nach die Erzeugung von Strom mit der Power to Gas-Technologie unverzichtbar. 

Weitere Themen waren u.a. neue Materialen, Forschung zu Heimspeichern und Energiegemeinschaften.

(hst)