Amerikanische Forscher von der University of Massachusetts haben ein Material entwickelt, das mithilfe von Körperwärme Strom erzeugen kann.
Das biokompatible Gewebe der Forscher könnte kleine Geräte, wie zum Beispiel Aktivitätstracker, mit Strom versorgen. Foto: pixabay.com
Das Gewebe aus Baumwolle und einem leitfähigen Polymer, das Trisha Andrews mit ihrem Team erarbeitet hat, nutzt die Temperaturdifferenz zwischen Haut und Umgebung und erzeugt durch thermoelektrische Effekte Spannungen von rund 20 Millivolt, schreibt das Wissensmagazin „scinexx“ online. Genug, um damit etwa in die Kleidung eingebaute Elektronik zu betreiben, heißt es weiter.

Thermoelektrische Materialen nutzen den Unterschied zwischen der warmen Körpertemperatur und der kühleren Umgebungstemperatur: Elektrische Ladung wird von der warmen zur kalten Region transportiert, dabei fließt nutzbarer Strom. Für die Anwendung dieser Methode in der Praxis habe es bisher allerdings an kostengünstigen, effizienten und gesundheitlich unbedenklichen Materialen gefehlt, so „scinexx“. Das neuentwickelte Material dagegen bestehe aus Baumwollstoff, auf den ein leitfähiges Polymer namens PEDOT-CI aufgedruckt ist.

„Integriert in ein Band, kann der Stromlieferant beispielsweise an besonders warmen Körperregionen wie dem Handgelenk, der Handfläche oder dem Oberarm getragen werden“, berichtet „scinexx“. Tests hätten gezeigt, dass das an der Hand getragene Band immerhin eine Thermospannung von über 20 Millivolt generiert, Schweiß verstärke dabei die Energieausbeute. Härtetests wie waschen, reiben oder zerren hat das Material bereits ohne Leistungseinbußen hinter sich gebracht: „In Zukunft könnte das Gewebe in smarter Kleidung zum Einsatz kommen, aber auch kleine, tragbare Geräte wie Armbanduhren oder Aktivitätstracker mit Energie versorgen.“ (cst)

Bericht „scinexx“

Trisha Andrews

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