Am Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP wurde ein thermodynamisches Modell entwickelt, das exakte Prognosen erlaubt, welche Stoffe aus Fassadenputz bei Regen ausgewaschen werden.

Zusätzlich zur Freilanduntersuchung wurden Laborversuche zur Auslaugung unter definierten Bedingungen durchgeführt. Foto: © Fraunhofer IBP

Mineralischer Putz enthält anorganische Schwermetalle wie Chrom, Vanadium und Blei, pastöse Putze enthalten Biozide. Wenn Wind Regenwasser gegen eine Hauswand drückt, werden Rezepturbestandteile aus den Fassadenputzen ausgewaschen und gelangen mit dem abfließenden Wasser in die Kanalisation, in den Boden und im schlimmsten Fall auch ins Grundwasser, so das Fraunhofer IBP in einer Aussendung.

Mehr als zehn Jahre lang wurden die chemischen, physikalischen und kinetischen Prozesse beim Auslaugen von Schadstoffen im Freilandversuch von den Forschenden untersucht, Proben mit unterschiedlichen Putz- und Mörtelrezepturen wurden über 18 Monate der Witterung ausgesetzt. Nach jedem Regenereignis wurde das abgeflossene Wasser im Labor untersuch, hinzu kamen die meteorologischen Daten, auch die Sonneneinstrahlung wurde berücksichtigt. Mit dem neu entwickelten Modell lässt sich nun bereits in der Planungsphase ermittelnt, welche Substanzen und wieviel davon ein Fassadenbaustoff bei Regen abgibt. (cst)

Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP 

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