Wenn schon denn schon: Was der Wolkenkratzer mit „Waldschlange“ in der französischen Stadt Toulouse für Funktionen hat.

Wolkenkratzer mit Waldschlange. Fotos: LUXIGON / für Studio Libeskind

Eine Liebesdienst vom Libeskind: Die südfranzösische Luftfahrtstadt Touluse gewinnt auch bautechnisch an Höhe: 150 Meter ist zwar für die Hochhausgiganten der Welt eher unteres Mittelmaß, aber das Design spielt in der obersten Etage mit. Der Occitanie Tower stammt von Architekt Daniel Libeskind und soll 2022 bezogen werden. Dann könnte es womöglich immerhin das höchste Waldhaus werden, oder bewaldete Haus oder wenigstens das höchste stark begrünte Fassadengebäude.

Toulouse Occitanie Tower 2

Stadtplanungs-Landmarke: Der neue Turm im östlichen Stadtteil. Foto: LUXIGON / für Studio Libeskind

Wie auch immer, jedenfalls wird die von einer Art senkrechten Waldschneise durchbrochene Glasgebäude ein Hingucker. Unten sollen die französischen Staatsbahnen einziehen. Von gesamt 30.000 Quadratmetern Fläche sind 11.000 für Büros reserviert. Außerdem planen die Projektentwickler bis zu 120 Appartements, ein Hilton Hotel sowie ein Restaurant mit Panoramablick und Garten. Geschäftslokale sollen auch schon 2022 aufsperren.

Dann wird sich der spacige Zacken über die historische Rosenstadt Toulouse erheben, der Occitanie-Turm, 150 Meter über dem Canal du Midi im Herzen des Geschäftsviertels der Stadt. „Die kurvenreiche Form des Turms, der als erster Wolkenkratzer der Stadt gilt, wird von einer grünen Spirale unterbrochen, die sich vom Straßenniveau bis in den 40. Stock erhebt. Bäume werden die Plattform des Gebäudes säumen und ein Gartenband wird sich um die Glasfassade kräuseln.“ so formuliert das der Star-Architekt.

Der Turm wird nicht nur zum Ziel, sondern auch zum bestimmenden öffentlichen Raum. Daniel Libeskind

Partner vor Ort
Als Studio Libeskinds Partner vor Ort agiert der französische Architekt Francis Cardete. Entwickelt wird der „Occitanie Tower“ von der Compagnie de Phalsbourg, einem der Hauptakteure des gewerblichen Immobilienmarkts in Frankreich. 1989 gegründet, bemüht sich das Unternehmen seit Jahren um nachhaltige Projekte.

Skizzen des Landschaftsarchitekten Nicolas Gilsoul

Vertikale Gärten
Das Design der vertikalen Gärten des „Occitanie Tower“ hat Landschaftsarchitekt Nicolas Gilsoul übernommen. Dass die Bepflanzung frische Farbakzente in die Stadt holt, ist Teil des Masterplans. Architekt Libeskind: „Die hängenden Gärten wechseln im Lauf der Jahreszeiten ihre Farbe. Die leichte, silbrige Fassadenverglasung wird die Rosa-Töne von Toulouse widerspiegeln. Und die Helligkeit dieses Materials wird die Raumwahrnehmung je nach Lichtvariation verändern“. (UBM)

Wahrzeichen & Wirtschaftsfaktor
Philippe Journo, Gründer der Compagnie de Phalsbourg, wie ihn die Architektur-Plattform UBM zitiert: „Toulouse ist bereit, sich als neues Geschäftszentrum in der Region zu behaupten“. Der neue Turm sei ein Wahrzeichen der Stadt, werde aber auch als auch strategischer Wirtschaftsfaktor für den Bezirk fungieren.

Zum Studio Libeskind:
Daniel und seine Partnerin Nina Libeskind gründeten 1989 das Studio Daniel Libeskind in Berlin, nachdem sie den Wettbewerb zum Bau des Jüdischen Museums Berlin gewonnen hatten. Im Februar 2003 verlegte das Studio seinen Hauptsitz von Berlin nach New York City, als Daniel Libeskind als Masterplaner für die Sanierung des World Trade Centers ausgewählt wurde. Zum Occitanie-Tower.

energie-bau.com wird den Bau hinsichtlich seiner Energie-Effizienz weiter im Auge behalten. Und über die Auswirkungen der grünen Schlange, also der „Bewaldung“ des Wolkenkratzers berichten.

Occitanie bei Studio Gilsoul

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