Viele Klimaschutz-Projekte schaffen Arbeit im großen Stil, sagt Umwelt-Ministerin Leonore Gewessler. Und Arbeitsplätze würden jetzt dringend benötigt. Konkrete Maßnahmen werden keine genannt.

Gewessler
Ministerin Leonore Gewesser hofft, viele Arbeitsplätze in Klimaschutzprojekten zu schaffen. Foto: Starmühler

Die für Umweltangenden in Österreich zuständige Ministerin Leonore Gewessler will Umweltprojekte forcieren, um die dringend benötigten Arbeitsplätze nach der Corona-Krise zu schaffen. In einem Interview mit der industriellen Werbe-Plattform Roadmap2050 erklärte sie: „Klimaschutz ist das beste Konjunkturpaket. Viele Projekte, die im Klimaschutzministerium zuhause sind, schaffen Arbeitsplätze in großem Stil.“

Regionale Wertschöpfung
Und weiter: „Wenn man einen alten Ölkessel durch eine klimafreundliche Heizung ersetzt, macht das der Installateur aus der Gegend und es ist gleichzeitig gut für das Klima. Auch beim Ausbau der öffentlichen Infrastruktur, dem Ausbau erneuerbarer Energien, bei der Thermischen Sanierung von Gebäuden ist es so – mit jeder Million, die wir investieren, schaffen wir Arbeitsplätze und schützen das Klima.“

Lernen für den Klima-Kampf
Aktuell habe man fast 600.000 Menschen ohne Arbeit in Österreich. Gewessler: “Im Kampf gegen die Wirtschafts- und Arbeitsmarktkrise wird es ein Konjunkturpaket brauchen. Und das wird gleichzeitig ein Klimaschutzpaket sein.Wir sehen an dieser Krise, wozu wir eigentlich fähig sind, im Kampf gegen eine existenzielle Bedrohung. Ich denke, wir werden für den Kampf gegen die Klimakrise einiges mitnehmen können.“

Nichts Konkretes
Außer der bereits mehrfach ausgeführten Bereitschaft, die Aktion „Raus aus dem Öl“ weiterhin finanzieren zu wollen, blieb Gewessler konkretere Angaben bisher schuldig. Wir von energie-bau.at haben bereits vor zwei Wochen sowohl im Grünen Club des Parlaments als auch im Ministerbüro nachgefragt, wie denn die Mittel des Ressorts verplant werden. Dazu gibt es bis dato noch keine Antwort.

Windkraftausbau als Konjunkturmaßnahme
Die IG Windkraft nahm den Faden auf: „Die Hoffnung ist groß, dass Konjunkturmaßnahmen im Anschluss an die Corona-Krise auch den Ausbau der erneuerbaren Energien betreffen und die Ausbaugeschwindigkeit sich dadurch essentiell erhöhen wird“, bemerkt IG-Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl: „Die Handbremse beim Ausbau der Erneuerbaren Energien zu lösen ist auch für die Erreichung der Ziele der Regierung, 100 Prozent erneuerbare Stromversorgung bis 2030 und die Klimaneutralität 2040, notwendig.“

Regionale Wertschöpfung
Nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie habe der Ausbau der Windkraft einen großen Vorteil, argumentieren die Windkraft-Bauer. Gesteigerte Investitionen bei erneuerbaren Energien brächten regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze und eine Erhöhung der Steuerleistungen und damit stark positive Effekte für den Finanzminister. Hingegen werde die Förderung der erneuerbaren Energien nach dem Ökostromgesetz durch die Stromrechnung finanziert und belastet dadurch nicht den Budgethaushalt. „Konjunkturmaßnahmen in klimaschädlichen Bereichen sollten unterlassen werden“, fordert Moidl und ergänzt abschließend: „Dies wäre ein wichtiges Signal an die Wirtschaft, dass die Politik es ernst meint mit ihren Zielsetzungen“.

(hst)

 

 

 

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