Das wird ein gutes Jahr für viele Energie-Bau-Branchen: Auf der Welser Messe herrschte verbreitet gute Laune, die Geschäfte gehen gut. Nur das Corona-Virus kann noch stören.

Alfred Möler, Foto: Starmühler
Alfred Mölzer hat leicht lachen, KIOTO/Sonnenkraft ist auf gutem Kurs. Foto: Starmuehler_autark

„Ja, das dürfte ein super Jahr werden“, wagt Stefan Geisler eine nicht allzu riskannte Prognose. Schon die beiden ersten Monate des Jahres 2020 haben gezeigt, wohin die Reise geht. In Richtung Rekord. Stefan Geisler ist für Technik und Verkauf bei der Vöcklamarkter Haustechnikfirma Resch zuständig und hat eigentlich nur ein Problem: „Es wird immer schwieriger, Personal für die Umsetzung unserer Aufträge zu bekommen“.

Wärmepumpen-Boom
Es sind die Wärmepumpensysteme von KNV, die Resch vorwiegend einsetzt. Lieferprobleme wegen des Corona-Virus befürchtet er nicht. Das Allermeiste werde nicht aus China, sondern Europa bezogen. Überhaupt Wärmepumpen: sie sind die Stars in der Manege Wels. Kaum ein Hersteller im Wärmeberech möchte oder kann darauf verzichten, diese elektrischen Heizungen im Programm zu haben. Nun hat sich auch der  renommierte Pelletskessel-Erzeuger Windhager entschlossen, sein Portfolio in diese Richtung auszubauen, wie Marketing-Verantwortliche Gabriele Engels informiert.

Josef Fallnbuegl WindhagerPellets-Pumpen-Hybrid
Windhager hat aber gleich eine besondere Novität auf den Markt gebracht. Ein Hybrid-Gerät, bestehend aus Pelletskessel und Wärmepumpe, Steuerung inklusive. Windhager-Gebietsbetreuer Josef Fallnbügl (Foto links) erklärt: „Das ist wie bei den Hybrid-Autos: Genutzt wird das jeweils passende System“. Und zwar so: Über sieben Grad Außentemperatur heizt nur die Wärmepumpe, von minus zwei bis plus sieben Grad teilen sich die beiden Systemde den Dienst und unter zwei Grad minus überlässt die Wärmepumpe dem Pelletsofen das Feld. Geht alles über die eingebaute (und nachjustierbare) Steuerung. Mit allem Drum und Dran kommt das Gesamtsystem auf 25.000 Euro, wovon allerdings noch saftige Förderungen abgezogen werden dürfen.

Warten auf die Förderungen
À propos Förderungen: Wie ein roter Faden zog sich das Thema durch die Gespräche in Wels: Wann kommt Endlich Klarheit über die neuen Förderungen. Eine grüne Regierung gut und schön – doch jetzt sollten dann mal Fördernägel mt Köpfen gemacht werden, so die Branchenvertreter.
Wobei: Manches Bundesland hat schon ordentlich ausgeholfen. So seien in der Steiermark und in Kärnten mit Landes-Förderungen von 5.000 und 6.000 Euro im Zuge eines Umstiegs von Ölheizungen auf Erneuerbare und Zusatzförderungen von den Gemeinden schon viele Sanierungsentscheidungen gefallen.

Benjamin Salzburger HeliothermHELIOTHERM zum Beispiel hat in Graz und Klagenfurt schon gute Geschäfte in diesem Jahr gemacht, Benjamin Salzburger (Foto links) erklärt uns, womit: „Sole- und Luft-Wärmepumpen machen das Gros der Bestellungen aus“. Die Tiroler haben zum Beispiel die Sole-Wärmepumpe Complete mit 7 oder 10 kW Leistung im Talon, die einen 185-Liter-Speicher versorgt, der im schicken Kasten gleich eingebaut ist.
Leise, leise: Das Um und Auf der Wärmepumpen, der Geräuschpegel, ist Teil der Bewerbung bei Heliotherm. Mit 18 Dezibel sei der Silent Source der leiseste Außenluftverdampfer am Markt.

Andreas Schwer AEEine andere Lösung schlägt Austria Email vor: Die Steirer (im Besitz der französischen Groupe Atlantic) haben eine Schallschutzhaube im Programm, die bis zu sieben Dezibel schluckt. „Aber lustigerweise kaufen viele Kunden die Schallschutzhaube eher aus ästhetischen Gründen“ berichtet Austria Amail-Verkaufsberater Andreas Schwer (Foto links). Sieht gut aus, die WAVE 5/11/13, die auf die AE-Produkte abgestmmt ist (sich aber auch über Fremdpumpen stülpen ließe).

Ein paar Meter weiter treffen wir auf den süd-österreichischen Sonnenenergie-Spezialisten KIOTO/Sonnenkraft, der aus mehreren Unternehmungen hervorgegangen ist. Sonnenkraft ist die Verkaufsplattform, die solid auf zwei Beinen steht – auf Solarthermie-Produkten und Photovoltaikmodulen. Etwa 30-40 Prozent werden immerhin für Österreich produziert, wie Geschäftsführer Alfred Mölzer erklärt. Hier in Wels werden die Sonnenkraftwerk-Module gezeigt, bei denen starke PV-Module angeboten werden, die plug&play Strom in die Steckdose liefern (den Hintergrund des tiefschürfenden gesetzlichen Normenstreits lassen wir hier mal beiseite). Und neu auch: Der Frischwasser-Systemspeicher SONNENTANK mit Speichervolumina von 500 bis 1.500 Litern.

Markus Wagner, der Geschäftsführer der Biotech Energietechnik (Thalgau/Ö.) punktet auf der WEBUILD in Wels mit seinen großen Stückholzkesseln wie dem HVZ Pro 80, der mit 49 kW Leistung vielfach einsetzbar ist.

Adrian Moll SolarEdgeAdrian Moll (Foto links) vom israelischen Photovoltaik-Spezialisten SolarEdge präsentiert uns eine feine Visualisierung: Er hält sein elektronisches Tablett über einen Tisch mit aufgezeichnetem Grundriss – schon kann das Haus des Kunden per virtual Reality sichtbar gemacht und die Belegung mttels Solarmodulen demonstriert werden. SolarEdge ist ebenfalls guter Stimmung, man baut sukzessive die Marktstellung in Österreich und Deutschland aus.

Noch ein Stück vor SolarEdge, die Marktstellung betreffend, segelt Fronius auf frischem Kurs. Der Stand in Wels war stets gut besucht, vor allem der vielseitige GEN24 PLUS-Wechselrichter zog die Besucher in den Bann. Dass es zukünftig noch mehr BesucherINNEN sein werden hat der Prospect des GEN24 PLUS im Blick: Hier werden ausschließlich Damen abgebildet, die den Wechselrichter installieren. Bei einem Netzausfall können sowohl Verbraucher versorgt als auch die Batterie geladen werden. Sonnenschein vorausgesetzt.

 

(hst)

 

 

 

 

 

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