Die Universität für Bodenkultur hat seit einigen Monaten wieder ein neues "Türkenwirt-Gebäude". Martin Treberspurg, der langjährige Professor für Ressourcenorientiertes Bauen hielt dort seine Abschiedsrede.
Die markanten Holzlamellen prägen das TÜWI Foto: BOKU / Hannes Buchinger
Die markanten Holzlamellen prägen das TÜWI Foto: BOKU / Hannes Buchinger
BOKU und  TÜW sind zwei nicht zu trennende Teile eines universitären Biotops in Wien: Oben in der Peter-Jordan-Straße im 19. Wiener Gemeindebezirk, beherbergte das Gebäude über lange Jahre das Türkenwirt-Studentenbeisl. Es war schon in die Jahre gekommen, ein Neubau sollte her. Seit dem Wintersemester ist es in Betrieb und protzt wie kaum ein anderes Gebäude mit Energie-Effizienz und technischen Finessen. Das TÜWI (Architekten Baumschlager Hutter Partners) wird über eine Wärmepumpe mit Erdwärme zur Unterstützung der Heizung und Kühlung versorgt. Eine Photovoltaik- und eine Solarthermie-Anlage liefern Teile des Stroms und des Warmwassers. DieFassade besteht aus naturbelassenem Lärchenholz, wobei die Holzlamellen als Sonnenschutz dienen. Die Fassade im Lichthof ist begrünt und im Inneren erstrecken sich hängende Gärten über mehrere Geschoße. Sie sorgen für ein angenehmes Raumklima und der Einsatz von ökologischen, schadstoff- und PVC-freien Baumaterialien ermöglicht einen hohen Nutzungskomfort.

Architekt Martin TreberspurgDer Ökologie verpflichtet
Martin Treberspurg nutzte das passende Ambiente für seinen Abschied. Vor 14 Jahren hatte er die Professur für Ressourcenorientiertes Bauen an der BOKU erhalten, das Instutut war damals neu ausgerichtet worden, Treberspurg der einzige Architekt der Uni. Mit seinem Büro Treberspurg & Partner Architekten richtete er permanent den Fokus auf Nachhaltigkeit und Ökologie, nunmehr konnte er den Konnex zwischen Praxis und Wissenschaft vertiefen. Zahlreiche Bauten und Projekte, von denen er nur einige erwähnte, zeugen von seinem überragenden Verständnis für die Zusammenhänge zwischen Technik und Behaglichkeit, zwischen Nutzungsmöglichkeit und baulicher Möglichkeit. So stammt das Schiestl-Haus aus seiner Feder – das erste Passivhaus in hochalpiner Lage (2005). Oder eines der ersten Passivhäuser in Kanada (anlässlich der olympischen Spiele 2010). Die Gratulanten verbanden allesamt die Guten Wünsche mit der Hoffnung auf weitere Aktivitäten des Professor emeritus. "energie:bau" schließt sich dem an und freut sich auf weiter so gute Zusammenarbeit wie bisher. (hst)


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