Immer wichtiger für die Photovoltaik werden Energiespeicherlösungen und die werden gerade alle vier Wochen um 1% günstiger. Starkes Wachstum ist da vorprogrammiert. Text von Wolfgang Sedlak
Energiespeichern wird nicht nur günstiger, sondern auch eleganter. Links die Powerwall von Tesla, rechts die Sonnenbatterie eco.
Endkundenstrompreise um die 22 ct/kWh (in Deutschland sogar 29 ct/kWh) sowie Solarstromkosten von rund 12 ct/kWh machen den Solarstrom-Eigenverbrauch für private Haushalte besonders attraktiv. Im Vergleich zum Strom aus der Steckdose sparen sie bis zu 60 %. Ein durch Batteriespeicher und Energiemanagementsysteme gesteigerter Eigenverbrauch macht nicht nur unabhängig von steigenden Strompreisen, sondern erhöht auch die Rendite von PV-Anlagen am eigenen Dach.

Ausblick: Starkes Wachstum für PV-Anlagen mit Speicher erwartet
Die Vorteile eines PV-Stromspeichers genießen in Deutschland bereits über 15.000 Haushalte. Laut einer Studie des Marktforschungsunternehmens EuPD Research wird die kumulierte PV-Speicherkapazität in Europa bis 2020 auf rund 1,9 GWh steigen – allein für Deutschland rechnet man mit bis zu 45.000 Neuinstallationen jährlich. Auch Österreich wird diesen Trend mitmachen. Der Weltmarkt für netzgekoppelte PV-Privatanlagen soll laut einer neuen Studie von IHS Technology bis 2018 voraussichtlich auf das Zehnfache wachsen (900 MW). Nicht zuletzt auch deshalb, weil derzeit Batteriespeicher alle vier Wochen um 1 % güns­tiger werden – bei gleichzeitig gesteigerter Zyklenfestigkeit und Energiedichte.
Auch für KMU und das produzierende Gewerbe ist die Solarstromerzeugung in Verbindung mit Stromspeichern eine attraktive Alternative geworden. Unternehmen, die auf USV-Anlagen angewiesen sind, profitieren zusätzlich davon: Fällt das Stromnetz aus, übernimmt die PV-USV-Anlage im Inselbetrieb die Versorgung der wichtigsten Stromverbraucher.

Rückblick: Starke Präsenz der Energiespeicheranbieter auf der Intersolar
Rund ein Drittel der über 1.000 Aussteller auf der Intersolar zeigten Produkte, Lösungen und Dienstleistungen zur Energie­speicherung. Unter dem Motto „Keep it simple“ präsentierte Sonnenbatterie mit eco ein enorm langlebiges Solarstrom-Speichersystem, das sich flexibel ab einer Größe von 4 kWh in 2-kWh-Schritten bis auf 16 kWh an die individuellen Bedürfnisse eines Haushalts anpassen lässt. Dank 10.000 Ladezyklen sinken auch die Kosten für eine gespeicherte Kilowattstunde Strom erheblich. Die robuste Sony Fortelion-Batterietechnologie, das Systemdesign der Sonnenbatterie und proprietäre Software sorgen für optimale Nutzung der Zellen, auf die bis zu zehn Jahre Garantie gewährt wird.
Solarwatt erhielt für seinen revolutionären Stromspeicher „MyReserve“ den Intersolar Award. Das System – mit Speicherkapazitäten von 4,4 kWh, 6,6 kWh, 8,8 kWh, 11 kWh – basiert auf der Li-Ion-Technologie mit komplett neuartiger Leistungselektronik und ist nach Meinung des Dresdner Unternehmens aktuellen Speichern in allen Bereichen überlegen. MyReserve wird direkt zwischen PV-Anlage und Wechselrichter an den Gleichstromkreis (DC) angeschlossen (mit einem Roundtrip-Wirkungsgrad von 93 %) und kompatibel zu gängigen PV-Wechselrichtern, ohne mit diesen kommunikativ gekoppelt zu sein. Der Bruttoendkundenpreis für den kleinsten Stromspeicher liegt bei 5.499 €. Der modulare Aufbau ermöglicht eine einfache Plug&Play-Erweiterung bis zu 11 kWh.

10 Jahre Garantie
Für Furore sorgte Tesla mit Powerwall, seiner neuen Speicherlösung für PV-Anlagen. Die Tesla Powerwall wird in zwei Versionen angeboten: eine für einen 7-kWh-Tageszyklus und eine für den 10-kWh-Wochenzyklus. Auf beide gibt Tesla eine Zehn-Jahres-Garantie. Sie bieten ausreichend Kapazität, um die meisten Privathaushalte während der Spitzenlastzeiten mit eigenem Solarstrom zu versorgen. Beide Powerwalls können mit bis zu neun Speichern der gleichen Type für eine höhere Gesamtkapazität in Reihe zusammengeschalten werden. Der mit Fronius und SolarEdge kompatible Speicher ist zwar für Ende 2015 angekündigt gewesen, der Liefertermin dürfte sich aber zumindest bis Mitte 2016 verzögern. Mit dem MINI ES hat Fenecon by BYE auf der Intersolar ein günstiges Einstiegsgerät mit 3 kWh für Einfamilienhaushalte zur Speicherung von eigenerzeugtem Solarstrom vorgestellt. Das Gerät besticht durch seinen kompakten Aufbau, die einfache Installation und einen günstigen Preis. Eine optionale Notstromfunktion versorgt die Verbraucher auch bei Ausfall des öffentlichen Netzes. Die kompakte Größe des Speichers erleichtert den Transport und die Installation. Die Überwachung erfolgt mit Hilfe eines Online-Monitorings und einer App für das Smartphone.

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