Wien Energie errichtet am Kraftwerksstandort Simmering die nach eigenen Angaben größte und leistungsstärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas.
Insgesamt will Wien Energie in den nächsten Jahren 460 Millionen Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren. Foto: Wien Energie/APA
Die Hochtemperatur-Großwärmepumpe wird bislang nicht nutzbare Abwärme der Kraftwerksanlagen in Simmering direkt in Fernwärme umwandeln. Die Wärmepumpe funktioniere dabei nach demselben Prinzip wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt: Beim Kühlschrank entsteht Abwärme durch den Kühlprozess, bei der Wärmepumpe ist diese Abwärme das gewünschte Endprodukt. Als Wärmequelle wird laut Wien Energie bei der Großwärmepumpe in Simmering das Kühlwasser der Kraftwerksanlagen genutzt, in die die nicht mehr nutzbare Wärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen abgeleitet wird.

Die Großwärmepumpe besteht aus zwei baugleichen Wärmepumpen mit jeweils einem in sich geschlossenen Kältemittelkreislauf. Dieses Kältemittel nimmt die Umgebungswärme über einen Wärmetauscher auf und wird durch einen mit Strom betriebenem Kompressor verdichtet und erwärmt. Schließlich wird das Kältemittel wieder verflüssigt und die dabei entstehende Abwärme an das Fernwärmewasser abgegeben. Die in der Anlage verbaute Technik ermöglicht, dass Wärme bereits aus sehr geringen Temperaturen gewonnen werden kann. Ab Temperaturen von 6 Grad Celsius kann mit Hilfe der Wärmepumpe Wärme von 95 Grad Celsius erzeugt werden.

„Wie eine Herzschlagader sorgt die Anlage für einen effizienten Kreislauf, der Wärme in die Wiener Haushalte pumpt – und das mit der sehr hohen thermischen Leistung von 27 Megawatt“, so Karl Gruber, technischer Geschäftsführer von Wien Energie. Die offizielle Inbetriebnahme der Anlage sei für Ende 2018 geplant. „Diese leistungsstarke Anlage wird zukünftig 25.000 Wiener Haushalte sicher und zuverlässig mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgen können und dabei 40.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen“, so Stadträtin Ulli Sima anlässlich des Spatenstichs.

Webseite Wien Energie

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