In den ersten acht Monaten des heurigen Jahres wurde ein Anstieg der Netto-Stromimporte um 38,7 Prozent verzeichnet, meldet die IG Windkraft unter Berufung auf die E-Control.
Der Netto-Stromimport ist in Österreich mittlerweile schon mehrere Jahre im Allzeithoch. Graphik: IG Windkraft, Quelle: Statistik Austria, E-Control
Im vergangenen Jahr musste Österreich demnach von Januar bis Ende August 3.403 GWh mehr Strom aus dem Ausland importieren als es exportieren konnte - heuer waren es im vergleichbaren Zeitraum bereits 4.719 GWh. Die Zahlen der letzten Jahre zeigten außerdem, dass normalerweise der Stromimport in den Monaten Oktober bis Dezember nochmals stark ansteige, rund die Hälfte des gesamten Netto-Stromimports komme im Durchschnitt in den letzten vier Monaten des Jahres noch dazu, heißt es weiter. Diese prognostizierten rund 10.000 GWh für das Jahr 2017 umfassten somit knapp 15 % des gesamten österreichischen Stromverbrauchs.

Die rund 4.700 GWh Strom, die Österreich bereits im Jahr 2017 aus den Nachbarländern importiert hat, kosteten laut IG Windkraft rund 150 Millionen Euro. Weitere 150 Millionen Euro kämen voraussichtlich bis Jahresende noch hinzu: „Stromimporte verlagern Wertschöpfung und Arbeitsplätze ins Ausland“, betont die IG Windkraft in ihrer Aussendung.

Neben den Stromimporten seien weitere 15 % der österreichischen Stromversorgung noch immer durch Gas- und Kohlekraftwerke abgedeckt: 30 % des Stroms in Österreich stamme also aktuell aus nicht-erneuerbaren Quellen. „Für die Energiewende müssten wir genau diese Menge zubauen, die noch nicht aus erneuerbaren Energien erzeugt wird“, sagt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. „Mit den bestehenden Rahmenbedingungen ist dies nicht einmal ansatzweise zu erreichen.“

IG Windkraft 

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