„Es ist uns fad geworden“, sagte gestern Theresa Steininger, Geschäftsführerin von Wohnwagon, über die Weiterentwicklung des autarken Wohnwagons. Nach über vier Jahren montiert das Wiener Unternehmen die Räder ab und fokussiert sich nun auch auf Mini-Häuser.
Das autarke Mini-Haus fordert ein Umdenken in der Baubranche. Foto: Wohnwagon
50, 70, 90 – in diesen Größen wird das neue autarke Wohnhaus angeboten. Im Fokus stehen, wie auch beim Wohnwagon, geschlossene Kreisläufe und moderne Technik, im Einklang mit der Natur. Der Schritt zu wachsen und sich weiterzuentwickeln scheint logisch, ist doch der Wohnwagon mit einer Größe von 15 bis 33 m2 zu klein für eine Familie. Nicht nur auf die Größe, sondern auch auf den Komfort wurde bei der Konzeption des neuen Hauses geachtet. Heißt es beim Wohnwagon Fernsehen „leider nein“, wurde das TV- und Geschirrspülgerät bei der Kalkulation des Energieverbrauchs im Wohnhaus einkalkuliert. Nur beim Kochen muss man immer noch Abstriche machen und auf Holz oder Spiritus als Energiequelle setzen.
Strom, Wasser, Wärme - mit dem aktuellen Stand der Technik und energieeffizienten Geräten lässt sich eine Autarkie von bis zu 97 % erreichen. Die fehlenden 3 % können über ein zusätzliches Windrad, einen sparsamen Verbrauch oder einen Netzanschluss gedeckt werden. Mittels Pufferspeicher und Lithium-Ionen-Batterie wird überschüssige Energie gespeichert und dank der unmittelbar angrenzenden Küche und Badezimmer effizient und auf kurzen Wegen im Haus verteilt.
Doch ganz von den mobilen Gedanken konnte das Team auch hier nicht lassen. Gefertigt in einer Werkstatt und an den Wohnort transportiert, kann das Haus wieder abgebaut und umgesiedelt werden.

Graubereich Bauordnung
Dass Wohnwagon mit ihrem neuen Konzept ein Umdenken in der Baubranche anstößt, zeigt sich bereits in der Planungsphase. Was tun, wenn das Haus auf einmal keinen Kanalanschluss mehr benötigt oder das erforderliche Flachdach nicht in das Ortsbild passt? Mit einem autarken Haus bewegt man sich in einem Graubereich. Die Anforderungen sind oft von Gemeinde zu Gemeinde verschieden, wodurch zum Teil intensive Überzeugungskraft gefordert ist. Unterstützung bekommt Wohnwagon von der Politik und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW).

www.wohnwagon.at

Leserbriefe, Anmerkungen, Kommentare bitte an redaktion(at)energie-bau.at

ebau newsletter